![]() |
Grundschule Wust |
Verschärft wird diese Projektion durch die Aussage von Staatssekretär Felgner in Aschersleben, wonach es durchaus vorstellbar sei, bei Bedarf eine dritte Auflage STARKIII aufzugleisen, um sämtliche Schul- und Kita-Objekte nach diesen Vorgaben zu sanieren. Wir nehmen diese Ankündigung ernst und setzen um: Die neue Schullandschaft Sachsen-Anhalts besteht (von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen) aus sanierten "bestandsfähigen Schulen" nach Vorgabe STARKIII.
Die Schüleranteile Stadt-Land verändern sich ab 2025 massiv
Ist das nur pessimistische Prognose, indem möglichst viele negative Faktoren zusammengerechnet wurden oder die Realität? Hat man hier bereits den laufenden Strukturabbau im ländlichen Raume einkalkuliert? Wir wissen es nicht. Schulträger müssen mit diesen Zahlen planen und: STARKIII plant ganz offensichtlich mit diesen Prognosen das neue "bestandsfähige" Kita- Schulnetz Sachsen-Anhalts. Zahlen aus 5. regionalisierte Bevölkerungsprognose des Landes Sachsen-Anhalt:
Darauf aufbauend nun die Projektion 2026 und 2033, was die Anzahl Grundschulen nach STARKIII-Vorgaben betrifft.
Darin steckt ein Positiv-Puffer von ca. 15 % . Beispiel Oberzentren: Diese sind mit einem Durchschnitt von 200/Kindern/Schule gerechnet. Daraus resultieren für 2016 90 Schulen. In Wirklichkeit gibt es 75 Grundschulen (freie Schulträger nicht eingerechnet!)
Mittelzentren und ländlicher Raum differieren erheblich, was die Durchschnittsschülerzahlen betrifft. Verwendet wird hier der Durchschnitt 150 Schüler pro STARKIII-Objekt, da STARKIII von mindestens zweizügigen Grundschulen ausgeht und wir eine einigermaßen verträgliche durchschnittliche Klassenfrequenz von 19 annehmen. Wir wissen aber, dass höhere Zahlen angestrebt werden, weil sonst wieder zuviel Personal benötigt wird. Dies würde zu noch mehr Schulschließungen führen. Dieser Projektionsdurchschnitt verfälscht für 2016 die Zahl der Grundschulen im ländlichen Raum, da gerade die Landschulen einzügig arbeiten. Zielgröße der STARKIII-Förderprojekte sind jedoch zweizüge Grundschulen - deshalb der Durchschnittswert 150.
Noch etwas Seltsames: Flüchtlingszahlen werden nicht eingerechnet! Gilt auch für Demografie-Checks. Dazu mehr später.
Hier die Projektion:
Dazu der heutige Stand Grundschulen in Zahlen:
In Oberzentren : ca. 75 Grundschulen
In Mittelzentren: ca. 160 Grundschulen
in den Grundzentren (zentrale Orte) und Ortsteilen: ca. 210 Grundschulen (nachdem 2011-2015 bereits ca. 50 Schulen geschlossen wurden!)
Was sagt uns das?
Die Grundschulen in den Oberzentren werden Bestand haben, hier sind so gut wie keine Änderungen zu erwarten.
Die Mittelzentren machen sich derzeit große Hoffnungen auf Sanierung ihrer städtischen Schulen. Um diese demografiefest zu halten, wird vielerorts auch mit Schließung von Grundschulen in der Peripherie, also in den nahe liegenden Ortsteilen geplant.
Die normalen Grundzentren und Ortsteile stecken in der schwierigsten Situation. Sie benötigen vielfach die Schließung von zwei Grundschulen, um überhaupt ein Förderobjekt demografiefest hinzukriegen. Rein rechnerisch sind die 210 Grundschulen der Ortsteile mit diesem irren STARKIII-Demografie-Hebel überhaupt nicht mehr notwendig. Damit ist auch erklärt, dass sich der Demografie-Check , wie er jetzt steht, im ländlichen Raum über die vorgegebenen Laufzeiten gar nicht halten lässt. TrOTZDEM MUSS SO GEPLANT WERDEN; erzwingt man Schulschließungen.
Das alles passiert, weil diese Landesregierung KEIN taugliches Schulkonzept aufgleist, mit welchem dem demografischen Wandel begegnet werden könnte. Stattdessen ganz klarer Strukturabbau, Rückzug aus dem ländlichen Raum. Darüber vermögen die STARKIII-Projekte aus dem ELER-Fonds nicht hinwegzutäuschen. Sie stützen Grundzentren zum Preis des Rückzuges aus den Ortseilen..
Das Irre: Das ganze Land tanzt um diese unrealistischen Zahlen, welche diese Landesregierung aus welchen Gründen auch immer festgesetzt hat. Angesichts des zu erwartenden Geldsegens und der sich abzeichnenden Aufträge muckst niemand auf. Auf der Strecke bleiben Kinder, Eltern, Ortsteile, der ländliche Raum.
Noch etwas: Würden wir in Sachsen, in Bayern, in Österreich, in der Schweiz wohnen, könnten wir uns dieses ganze Geschreibsel sparen. Wir müssten uns nicht mit solchen irrationalen Planungsmustern auseinandersetzen. Dort hat man konzeptionelle Antworten gefunden.
Noch etwas: Würden wir in Sachsen, in Bayern, in Österreich, in der Schweiz wohnen, könnten wir uns dieses ganze Geschreibsel sparen. Wir müssten uns nicht mit solchen irrationalen Planungsmustern auseinandersetzen. Dort hat man konzeptionelle Antworten gefunden.
Darüber muss JETZT gestritten werden. Projektion und Zahlen mögen im Detail leicht abweichen, der Trend ist klar und nicht zu bestreiten, das Ausmaß ebenso. Fühlt euren Politikern und KandidatInnen auf den Zahn! So lange nicht gebaut wird, kann gestoppt und umgesteuert werden.
Mit unserer Petition setzen wir ein Zeichen. Unterschreiben und weiter teilen, danke:
Kommentare
Kommentar veröffentlichen