Direkt zum Hauptbereich

Die Wahlen nahen - und mit ihnen die "Schulretter" !

Es dauert noch ein knappes halbes Jahr bis zu den Landtagswahlen. Trotzdem ist bereits jetzt festzustellen, dass  insbesondere bei den Koalitionsparteien CDU/SPD sehr viel Energie in die Positionierung für diesen Wahlkampf einfließt. Beide Parteien wollen über das Thema Bildung punkten. Das soll kurz beleuchtet werden.

SPD mit dem Thema Gemeinschaftsschulen - Welches ist eigentlich die Stellung der Grundschulen?


Die SPD bastelt weiter an ihrem Thema Gemeinschaftsschule, dann soll es zweisprachigen Unterricht geben und auch über das Abitur wird wieder mal laut nachgedacht. Thema Grundschule taucht nicht auf. Man kann davon ausgehen, dass die SPD diese Schulstufe eh als bessere Vorschule betrachtet und die "richtige Bildung" dann ab 5. Schuljahr einsetzt. 
Angesichts des Umgangs mit den Grundschulen während der letzten 5 Jahre liegt dieser Schluss nahe. 
Dass jetzt noch über eine "Verbesserung" des KITA-Angebotes gesprochen wird, kann nur als wahltaktisches Manöver betrachtet werden, denn STARKIII (aus den SPD.Ministerien)! wird genau dieses Angebot ausdünnen.
Kein Wort zum Thema  katastrophale Auswirkungen des Personalentwicklungsplanes unseres Noch-SPD-Finanzministers und wie dem nun offensichtlich gewordenen Personalmangel begegnet werden soll.
Schwamm drüber?  
Nicht mit uns.  

CDU- "rettet" Grundschulen, welche sie nicht retten wollte...

Die CDU will ihre Stammwählerschaft im ländlichen Raum erneut mit dem Thema Grundschulen an die Urnen holen. Das Zauberwort heißt Schulverbund. Eine Hülse ohne Inhalt.

Es war im Herbst 2014, als ein Schulfriedenspapier ausgearbeitet wurde, an welchem sämtliche Fraktionen mitgearbeitet haben. Gescheitert ist es letztlich daran, dass auch STARKIII-Korrekturen verlangt wurden. Wir haben damals die Situation eingehend beleuchtet und drauf hingewiesen, dass bereits im Herbst 2014 wahltaktisches Verhalten im Vordergrund stand. Wir haben die Sachargumente nochmals ausführlich dargelegt.
Im Landtag vom Dezember 2014 wurde genau dieses Schulfriedenspapier durch die Opposition nochmals eingebracht und hätte also von der CDU unterstützt werden können, denn da waren alle CDU-Forderungen drin. Stattdessen wurde mit Berufung auf "Koalitionstreue" (welche Treue denn bei einem nicht mehr existierenden Koalitionsvertrag ?) verwiesen. Herr Schröder erklärte im Landtag, seine Fraktion stimme für eine Überweisung dieses Antrages der Opposition in den Ausschuss und hat ihn somit abgelehnt.

Die CDU hätte also all das, was sie jetzt im Wahlkampf zum Thema "Schulrettung" auftischt, bereits im Dezember 2014 festzurren können.  Das wollte man offensichtlich nicht, ist doch viel hübscher, dieses Thema im Wahlkampf als Häppchen für die ländliche Bevölkerung zu verwenden. DASS in diesem Jahr über 30 Schulen geschlossen wurden, WEIL dieses Papier nicht durchging, nahm man als Preis in Kauf..Wahltaktik VOR Sachpolitik. 

Grundschulretter sind unglaubwürdige Komödianten

Bis heute gibt es kein wirkliches  Zukunftskonzept für die Grundschulen im ländlichen Raum, weder von der CDU noch von der SPD. Auch die CDU-Schulverbünde, welche als Schlagwort in der Gegend rumgeistern, sind nicht mit Inhalt gefüllt und nach derzeitiger Gesetzeslage nicht realisierbar, nach der gültigen Verordnung auch völlig überflüssig. Keine einzige Schule wird damit gerettet.

Es wird also wieder darum gehen, den Wählern ähnlich wie 2011 Wunderlösungen anzupreisen, um sie an die Urne zu kriegen. Das wird dieses Mal nicht funktionieren und das ist keine populistische Prophezeihung, welche der aktuellen Entwicklung geschuldet wäre.

Nein, bereits im März 2014 haben wir festgehalten:
Die Mauer, welche da heute errichtet wurde, desavouiert alle Bürger, ganz besonders jedoch jene Parteimitglieder der SPD/CDU, welche um Verhandlungen bemüht waren und weiterhin sind. Auch sie werden mit dieser Verweigerung von heute vom "Machtzirkel" ausgeschlossen, man nimmt ihnen ihre Meinung und ihr Mitbestimmungsrecht als Parteimitglied. Und: Sie werden den Preis als Erste zu bezahlen haben. 
Vertreter dieser Verweigerungsparteien, welche nur noch auf Machterhalt bedacht sind, alle begründeten Einwände zu Sachthemen ignorieren und "durchregieren", sind nicht mehr wählbar. DAS ist die Lehre und leider haben es CDU und SPD verpasst, die letzte Chance zu einer Korrektur zu ergreifen.

Diese selbst verschuldete Demontage der eigenen Parteibasis ist in den vergangenen 18 Monaten in vielen Bereichen passiert. Heute stehen wir vor einer völlig anderen Situation, leider.

Suggerierte Schulrettungsspiele werden da nicht weiter helfen. Im Raume steht jetzt nämlich das Thema Glaubwürdigkeit der Landesregierung.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sprechen wir mal "von Schule" - Klassenzimmer: Wartsaal oder "die zweite Lehrkraft" ?

Wir befassen uns heute mit  den Räumen in welchen Kinder und Jugendliche im Alter von 6 - 16  mehr als die Hälfte ihres Lebens verbringen. Es sind zwei Punkte, welche im Vordergrund stehen: Nutzung des Raumes  und Möblierung. Der Titel deutet es schon an, hier geht es um die Nutzung. Das Bild links zeigt ein Klassenzimmer um 1900 herum.   Der dazugehörige Beitrag ist sehr lesenswert. Schule um 1900 eben. "Und auch aus diesen Jungs und Mädchen ist was geworden", höre ich bereits. Ja, das ist so. Das Bild rechts oben und die Bilder dieses Abschnittes zeigen Klassenzimmer von heute. In den meisten Grundschulen sehen wir nach wie vor die klassische Bestuhlung und sie besagt etwas: Gängigste Unterrichtsmethodik ist Frontalunterricht. Dies wiederum bedeutet für die Schüler: Viel sitzen, viel zuhören, wenig Eigenaktivität und Bewegung. Ja, es gibt auch andere Klassenraumbestuhlungen, sie sind lobend zu erwähnen, denn sie machen auf den ersten Blick klar, dass Unterric

Schülerbeförderung: 75 Minuten für 7-Jährige ! Wo bleibt eigentlich das Jugendamt?

Das Thema Schulschließungen produziert auf einer anderen Ebene Probleme, welche das Kultusministerium kaum und das Finanzministerium offenbar schon gar nicht interessieren. Es geht dabei einerseits um entstehende Kosten für den Schülertransport und zugleich um die Frage: Wo liegt die Grenze der Zumutbarkeit von Schülertransporten für Grundschüler? Dazu hat man in den letzten Tagen mehr erfahren: Kosten der Schülertransporte: Dazu Infos aus dem Kreise Jessen. Die Transportkosten stiegen von 4,26 Mio € im Jahre 2008 auf 5,45 Mio im Jahre 2011. Die durchschnittliche Kilometerleistung für einen Weg/Schüler betrug 15,61 Kilometer (2011) und wird mit den begonnenen Schulschließungen massiv zunehmen. ( Quelle MZ ) Diese Millionen scheinen irgendwo vom Himmel zu regnen und das Haushaltsbudget des Landes Sachsen-Anhalts nicht zu belasten. Hier spricht man nämlich nur vom enormen Sparpotential, ohne genauere Zahlen zu nennen. 75 Minuten von Tür zu Tür Zumindest der Landkreis Mansfeld S

Die Rechte unserer Kinder (1)

http://www.jugenddelegierte.de Nachdem wir inzwischen bis zum Gehtnichtmehr dargestellt haben, dass die Schwerpunkte der gegenwärtigen Planungen des Finanz- und Kultusministeriums ausschließlich finanzielle und personelle Gründe haben, möchten wir in diesem und den folgenden drei Beiträgen die Kinder in den Fokus stellen  Sie sind es, welche am Unmittelbarsten betroffen sind und - das behaupten wir jetzt - entsprechend Schaden nehmen oder benachteiligt werden Die Uno-Kinderrechts-Konvention von 1989  legt die Kinderrechte in 10 Punkten fest:  Drei davon möchten wir in diesem Zusammenhang herausgreifen: das Recht auf Gesundheit das Recht auf Bildung das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung 1. Recht auf Gesundheit Dazu eine Wegleitung zum Schlafbedarf von 6-11-Jährigen Für 5-6-Jährige beträgt dieser 11,5 Stunden, 7-11-Jährige liegt der Wer bei 11 Stunden. Daraus ergibt sich ein handfestes Problem für Eltern, deren Kinder bereits um 05:30 aus den Federn müssen, u