Auslöser für die gesamte Grundschuldiskussion in Sachsen-Anhalt war , ist und bleibt das Personalentwicklungskonzept aus dem Finanzministerium, welches auf dem umstrittenen Deubel-Gutachten aufbaute. Auch wenn sich inzwischen gezeigt hat, dass sich viele der damals errechneten Sparziele niemals erreichen lassen werden, so ist etwas klar und unbestritten: Rückläufige Bevölkerungs- und Schülerzahlen MÜSSEN auch zu einer Reduktion in der Verwaltung führen. Dazu gehört auch die Anzahl der Lehrkräfte.
Flexibilisierung ist nicht gewollt
Der eingeschlagene Weg des Kultusministeriums beruht im rein schulplanerischen Bereich auf zwei Planungshebeln, jeder für sich wirkt getrennt. Mindestschülerzahlen, heute 60 im ländlichen Raum. Daran gekoppelt: Mindestschülerzahl zur Bildung von Anfangsklassen 15. Das klingt logisch, ist aber für einzügige Schulen im ländlichen Raum auf Grund der schwankenden Schülerjahrgänge nicht praxistauglich. Gleichzeitig werden auf Grund des engen Personalmantels Ausnahmegenehmigungen zur Bildung von Anfangsklassen verweigert, was unweigerlich auch zur Unterschreitung der Mindestschülerzahlen und damit zur Schließung der Schule führt.
Diese Problematik verschärft sich bei tendenziell abnehmender Schülerzahl, weshalb das folgende Szenario jede Gemeinde mit einzügigen Grundschulen bis 80 Kindern nachrechnen kann: Was also heute als Planungssicherheit verkauft wird, ist in 5 - 8 Jahren die sichere Schließung der Schule. Jahrgangsklasse und Mindestschülerzahlen zur Bildung von Anfangsklassen lassen gar nichts Anderes zu. Mit diesen Vorgaben sind kleinere Schulen NICHT wirtschaftlich vertretbar zu führen.
Alternativloser Schließungskurs als Antwort auf den demografischen Wandel. Damit verbunden ist die entsprechenden Perspektivlosigkeit für die betroffenen Standorte im ländlichen Raum. Gespart wurde übrigens gar nichts, denn mit der auslaufenden Beschulung ziehen auch 2 - 3 Lehrkräfte MIT den Schülern an den neuen Standort. Ein riesiger Leerlauf also und unwirtschaftlich.
Wirklich nachhaltige und effiziente Lösungen geht man jedoch nicht an, obwohl es inzwischen auch in Deutschland genügend Beispiele gibt.
Im nächsten Beitrag rechnen wir mit denselben Zahlen bis ins Jahr 2032, schaffen Planungssicherheit, sparen Lehrkräfte ein und sind gesamtwirtschaftlich bedeutend effizienter, als das jetzige Planungsszenario.
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