In
der MZ vom 20.12.2014 (und von dieser Quelle
stammen die unten aufgeführten Zitate) wurde über die Schulentwicklungsplanung im Burgenlandkreis berichtet, wobei es
sich bei diesem Beitrag klar um ein Podium für SPD-Selbstdarstellung
handelt und darauf soll eingegangen werden:
„Das
Treffen in Großgörschen ging auf Rüdiger Erben zurück, weil
dieser damit an einem Beispiel vorführen wollte, was es für die
Schullandschaft und die Dörfer im Burgenlandkreis bedeutet hätte,
wenn Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) dabei geblieben wäre, ab
2017/2018 nur noch Grundschulstandorte mit mindestens 80 Schülern zu
erhalten.“
Es
ist korrekt, dass damit anstehende Schulschließungen
in allen Landkreisen für den Moment verhindert werden, aber ganz
klar nicht vom Tisch sind. Spätestens 2023-25 sind diese Schulen alleine auf
Grund der demografischen Entwicklung erneut gefährdet.
Pikant:
Die SPD prügelt also weiter auf ihren Kultusminister (SPD) ein, der
in Tat und Wahrheit nichts Anderes gemacht hat, als den
Personalentwicklungsplan 2012 des Finanzministers (SPD) umzusetzen.
Skandalöse Verdrehung von Tatsachen
„Nicht
die Androhung, dass die Großgörschener dann die Autobahn blockiert
hätten, hatte Erben beeindruckt, sondern das Herangehen in der
Einheitsgemeinde Lützen. Der Stadtrat folgte dort nicht dem Druck
der Kreisverwaltung, sich mit der Schulentwicklungsplanung
den
Zahlenvorgaben zu beugen und einen der drei Lützener Schulstandorte
für die Schließung vorzusehen.“
Es
ist eine absolute Frechheit, dem Kreistag zu unterstellen, er hätte
die Zahlenvorgaben für die Grundschulen gemacht. Tatsache ist, dass
die Landkreise unter ganz massiven Druck des Kultus- und
Finanzministeriums gerieten, Ersatzvornahmen angedroht wurden und
weitere finanzielle Mittel für Sekundar- und Mittelschulprojekte von
der Bewilligung des Schulentwicklungsplanes abhängig gemacht
wurden. Dieser Druck wurde im Landtag und über die SPD-Ministerien
aufgebaut, nachzulesen in allen Protokollen! Es werden hier also wissentlich Tatsachen verdreht!
Das Windfähnchen!
„Lange
Fahrwege, die Abwanderung von Schülern ins Nachbarland, sterbendes
Vereinsleben, ausblutende Dörfer. . . - die Gefahren konnten
gebannt werden. Die SPD-Fraktion habe aus der Diskussion mitgenommen,
dass es wichtig sei, auch die Menschen vor Ort in die Suche von
Lösungen einzubeziehen, statt nur Berechnungen der Verwaltung zu
folgen“. Die das sagt, heißt Katrin Budde, Fraktionschefin und
Vorsitzende der SPD Sachsen-Anhalt.
Dieselbe
Dame, welche im März 2014 im Landtag sich mit folgenden Argumenten
GEGEN ein Schulschließungsmoratorium und eine Neuaufgleisung der
Schulplanung ausgesprochen hat:
„In
der 1., 2., 3., 4. Klasse brauchen wir eigentlich immer zwei Klassen
je Grundschule, damit
wir zwei Lehrer haben und damit wir vor dem Hintergrund der Inklusion
lernbehinderte oder lernbeeinträchtigte, sozial beeinträchtigte
oder mit einem schwierigen Sozialverhalten ausgestattete Schülerinnen
und Schüler integrieren können, damit wir kleine Lerngruppen für
die Schwächeren und für die Stärkeren innerhalb eines Jahrgangs
zusammennehmen können und das so austarieren können.
Das
heißt, eigentlich müssen wir hier darüber reden, dass wir die
Schulen so groß machen - das werden nicht zwei Klassen mit jeweils
fünf Schülern sein; die werden immer größer sein -, dass wir das
Thema Inklusion auch bewältigen können. Das ist der eigentliche
Weg.“ Stenographisches Protokoll S. 5432 Landtag von
Sachsen-Anhalt.
Außerdem
rufen wir in Erinnerung, dass genau diese SPD einen viel weiter
gehenden Reform-Vorschlag des Kultusministers, welcher als Konsenspapier aller Fraktionen (mit Ausnahme der SPD!) getragen und unterstützt wurde, am 16. Oktober 2014 im Landtag abgelehnt hat! Möglich wurde dies, indem die CDU als stärkste Fraktion vom zuvor unterstützen Kompromiss um des Koalitionsfriedens Willen abgerückt ist! Auch darauf sei hingewiesen.
Und
WIR müssen darüber reden, dass diese schon längst angekündigte
Verordnung, von der alle sprechen, noch immer nicht auf dem Tisch ist
und in Tat und Wahrheit Ausnahmesituation über Ausnahmesituation produzieren
wird. (Bildung der Anfangsklassen). DARÜBER kein Wort!
Und
WIR müssen darüber reden, dass die aufgegleisten
STARKIII-Richtlinien, welche in Sachen Mindestschülerzahlen (verantwortlich Kultus- und Finanzministerium!!!) doppelt so hohe Eckwerte setzen, zu vielen weiteren Schulschließungen führen
werden, welche dann von genau dieser SPD den Kommunen angelastet
werden.
Die Art und Weise, wie sich die SPD nun in Sachen Schulpolitik in den
Medien darzustellen und aus der Verantwortung für das gegenwärtige Chaos zu schleichen versucht, kann man nur noch als demagogisch
bezeichnen!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen