Über die Facebook-Gruppe informiert der Stadtelternrat Halle zur gegenwärtigen Unterrichtsversorgung an Grundschulen und weiter führenden Schulen. Wir erlauben uns, dieses Statement hier zu publizieren:
Das
Thema Unterrichtsausfall (aufgrund fehlender Lehrer) wird immer
akuter.
Mehrere
Eltern und die Elternvertretung einer Grundschule in Halle (Namen
lassen wir bewusst weg) melden uns Hilfe schreiend, dass teilweise
nur 2h pro Tag in Klassen unterrichtet werden. Hierzu wurde bereits
ein entsprechender Brief an die zuständigen Stellen versendet.
Eine
andere weiterführende Schule hat massive Ausfallstunden in Deutsch
und Fremdsprachen. Vorhandene Stunden müssen durch die noch
verbliebenen, Klassenfremden, Lehrer aufgeteilt werden. Frei nach dem
Motto "geteiltes Leid ist halbes Leid".
Das
Schulamt diktiert stellenweise mit dem Holzhammer den Schulleitern
"man möge flexibler agieren" und Stunden "flexibel
verschieben".
Nur
wie soll man das machen, wenn man Unterrichtsgrundversorgung
realisieren will? Kinder in Teilzeit beschulen? Mit Freistunden
zwischen den Fächern? Die Turnhalle mit Schülern füllen, damit
dann ein Deutschlehrer einen Massenunterricht abhält (Schulen zu
Hörsälen umfunktionieren)? Was ist mit Förderunterricht (der eh
schon viel zu kurz kommt)?
Das
Land hat mittlerweile nun doch schon registriert, dass der Bedarf an
Lehrern bei weitem nicht erreicht ist. Es ist nicht mehr "Fünf
vor Zwölf" sondern "Zwanzig nach Eins" bezogen auf
die verschlafenen Vorjahre. Hinzu kommt, das man Studiengänge im
eigenen Bundesland streicht, welche pädagogische Laufbahnen
ermöglichen (Beispiel Sportpädagiogik in Halle); der eigene
Lehrernachwuchs somit nicht mehr vorhanden.
Doch
liest es sich wie Hohn und fühlt sich an wie eine Backpfeife, wenn
man liest und hört, dass es bei uns in Halle bald noch mehr Schulen
geben soll. Klar, Schüler sind genügend da und somit der Bedarf.
Nur ist die allesumspannende Grundfrage: wie will man das recht auf
Bildung durch Unterrichtsversorgung sicherstellen.
Doch
was können wir Eltern noch machen? Uns selber vor eine Schulklasse
stellen vermögen wir dann doch nicht.
Unsere Idee weiterhin:
Honorarlehrer und pensionierte Lehrer bilden eine kleine Möglichkeit
(sofern unsere Rentner dies natürlich nach langem Arbeitsleben
wollen). Generell muss man aber endlich eingestehen: neue Lehrer
bekommt man nur, wenn man Geld in die Hand nimmt und Anreize schafft.
An
unsere Landesregierung kann man nur appellieren: machen Sie das Thema
Bildung in Sachsen Anhalt zur Priorität. Ansonsten wird sich dieses
Bundesland nahezu selber abschaffen. Bildung ist Zukunft!!!
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