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Grundschulplanung: Wir stehen zwar früher auf.....

Wir stehen zwar früher auf - aber der Freistaat Sachsen arbeitet frischer, effizienter  und zielgerichteter. Zumindest Regierung und Landtag.

Am 16.10.2013 beschloss der Landtag Sachsens ein Schulschließungsmoratorium, um Zeit für die Ausarbeitung einer neuen Schulorganisation für den ländlichen Raum zu gewinnen.

Was Sachsen nach 6 Monaten Planungsarbeit vorlegt und bereits einführt (ohne Pilotversuche) ist eine saubere Schulkonzeption. Ist im Kern DAS, was wir von der Landesregierung Sachsen-Anhalts seit einem Jahr fordern. 

Im September 2013 reichte das Aktionsbündnis Grundschulen vor Ort eine Petition ein, in welcher ein Schulschließungsmoratorium gefordert und eine erprobte Schulstruktur für den ländlichen Raum konkret vorgeschlagen und wenige Monate später mit einer Wirtschaftlichkeitsrechnung unterlegt, allen Abgeordneten zugestellt wurde.

Seither wurden im Landtag zwei Anträge auf Schließungsmoratorien abgelehnt und aus parteistrategischen Gründen liegt unser Vorschlag weiterhin in den Fachausschüssen. Aus parteiideologischen Beweggründen streiten sich unsere Parteien über die richtige Schule, obwohl es sachlich, fachlich und wirtschaftlich betrachtet klar ist, was zu tun ist. 

Aber nein: Parteiprofilierung geht vor - auch wenn dies zum offensichtlichen Nachteil der Zukunftsfähigkeit unseres Bundeslandes geht. Wir verlieren bildungspolitisch den Anschluss.

Das, was jetzt versucht wird als politischen Konsens zu erreichen könnte lauten: Der Berg hat eine Maus geboren. Das ist weiterhin keine Antwort auf den demographischen Wandel, sondern schiebt die Schulschließungsproblematik um 5 - 8 Jahre nach hinten. Sie kommt wieder. Die Unsicherheit, insbesondere die Zukunftsperspektive der ländlichen Region bleibt auf "provisorisch" gesetzt.

Deswegen unser Aufruf an alle Parteien, insbesondere an die Regierungskoalition:
Beenden Sie dieses unwürdige Theater auf dem Buckel unserer Kinder, unzähliger Familien  und zum Nachteil der Zukunftsfähigkeit Sachsen-Anhalts. Schauen Sie nach Sachsen  und handeln Sie nach dem Motto:

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Damit ersparen  sich alle Verantwortungsträger einen weiteren sich abzeichnenden Gesichts- und Glaubwürdigkeitsverlust, schaffen sich ein brisantes Wahlkampfthema endgültig vom Hals und gestalten eine Bildungslandschaft, auf welcher sich Zukunft für alle Beteiligten verlässlich planen lässt.

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