Liebe Freunde und Unterstützer
Am Donnerstag hatten wir die Gelegenheit, unsere Petition in der Johanniskirche dem Landtagspräsidenten, Herrn Gürth und dem Präsidenten der Petitionskommission, Herrn Mewes zu übergeben. Wir haben die Petitionsunterschriften heruntergeladen und auf CD gebrannt. Wir möchten uns bei allen unermüdlichen Unterschriftensammlern ganz herzlich bedanken.
Zum Datensatz überreichten wir folgendes Schreiben:
Sehr
geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren
Wir
übergeben Ihnen heute die zweite Petition des Aktionsbündnisses
Grundschulen vor Ort Sachsen-Anhalt, welche, was ihren Inhalt
betrifft, wohl in die immer noch laufende Behandlung der ersten
Petition einfließen wird. Wir verzichten deswegen
aus Umweltgründen auf einen Ausdruck aller Unterschriftenbogen und
stellen Ihnen den Datensatz auf CD zur Verfügung.
Im
Vergleich zur 1. Petition „Stoppt Grundschulschließungen-fördert
Landschulen“ mit 16187 Unterschriften hat sich die Zahl der
Unterzeichner bei gleich bleibendem Anteil der auswärtigen
Unterschriften verdoppelt. Wie vielen Menschen dieses Thema ein
wirkliches Anliegen war und weiterhin ist, mag folgende Besonderheit
belegen: Von den 33 771 Unterschriften wurden lediglich 5886
Unterschriften online gezeichnet. Die restlichen 27875 Unterschriften
stammen von total 2973 Unterschriftenbogen, von Hand gesammelt
Dasselbe
Anliegen in einem veränderten Umfeld
Die
erste Petition hatte zum Ziel, eine inhaltliche Diskussion zum Thema
Schulentwicklungsplanung anzustossen, da wir nach wie vor überzeugt
sind davon, dass die von uns in den Anhörungen vorgeschlagenen
Beschulungsformen für das Kultusministerium weit gehend
kostenneutral, für die betroffenen Regionen und das Land
Sachsen-Anhalt jedoch von enormem Wert in Bezug auf die
Zukunftsplanung im ländlichen Raume sind.
Wir
bedauern es ausserordentlich, dass sich bis heute weder
Ministerien noch Fachkommissionen, welche mit uns in den Anhörungen
diskutiert haben, zu diesen, mit enormem Zeitaufwand erarbeiteten
Daten und Berechnungen geäussert haben. Genau so wenig gibt es eine
Reaktion bezüglich der von uns dargelegten Auswirkungen des
geplanten neuen Grundschulnetzes auf die mittelfristige Entwicklung
des ländlichen Raumes, was insbesondere das Finanzministerium
hellhörig machen müsste.
Grounding
von SEPL-VO2014 in Etappen
Ziel
der beiden Petitionen war und ist es, Zeit für eine Neubeurteilung
der Schulentwicklungsplanung zu gewinnen. Begründet haben wir dies
mehrfach mit schweren Planungsmängeln, einer fragwürdigen
zeitlichen Abfolge und mangelndem Controlling dessen, was in den
Kommunen und Landkreisen als so genannt „demokratische Beschlüsse“
zu Papier gebracht wurde. Im Weiteren weisen wir hier erneut auf die
fehlende Wirtschaftlichkeitsprüfung hin. .
Die
ins Stocken geratene Umsetzung der ersten Etappe von SEPL-2014 zeigt
nun eindrücklich, dass diese Kritik nicht unberechtigt war. Vor
allem aber lässt das immer kleiner werdende Zeitfenster bis
Schulbeginn 2014/15 eigentlich gar keine Entscheide mehr zu, wenn man
demokratische Spielregeln wie Einspracherecht der Standortgemeinden,
Klagerecht bei Ablehnung der Einsprache oder aber Abstimmung mit
andern Schulkreisen/Landkreisen regulär gewährleisten will.
Insbesondere
sei auf die Tatsache verwiesen, dass die Personalplanung per 30.
April abgeschlossen ist, währenddem in zwei Landkreisen und
Dutzenden von Schulstandorten weiterhin um Erhalt oder
Sonderregelungen gekämpft wird. DAS ist als seriöse Planung
nicht mehr vermittelbar!
Stattdessen
tut sich Erstaunliches:
- CDU kündigt Verbundsgemeinden ab 2017 an (womit jetzige SEPL völlig neu aufgegleist werden müsste).
- Breite Diskussion, ob 2. Phase Erhöhung Mindestschülerzahlen 2017/18 überhaupt kommen wird (womit jetzige Schulplanung und über 40 jetzt schon in STARKIII-Projekte verplante Schulschließungen wertlos würden).
- Offensichtliche Mängel in der Definition dicht/dünn besiedelt, welche der Korrekturen bedürfen (was wiederum neuen Planungsbedarf nach sich zieht).
- Ankündigungen, wonach für den Demographie-Check STARKIII nicht mehr 100, sondern 80 Schüler für Förderwürdigkeit ausreichen würden (womit die gesamte Zielplanung der Schulamtsleiter für künftige „bestandssichere und förderwürdige“ Schulen nicht mehr aussagekräftig wäre).
Trotz
all dieser Unbekannten wird weiterhin an diesem
Schulschließungsprogramm festgehalten, obwohl sich jetzt schon
herausstellt, dass angesichts der obigen „Korrektur-Pläne“
viele Standorte erhalten werden könnten.
Was
wir scharf kritisieren ist die Tatsache, dass über
Außenstellenlösungen bisher gesunde Schulstandorte ihre rechtliche
Eigenständigkeit verlieren und – wiederum laut SEPL-VO2014- keine
Chance auf Wiedererlangung derselben haben, denn die Verordnung
schreibt vor, dass neu zu gründende Grundschulen mindestens
Zweizügigkeit auf 5 Jahre ausweisen müssen.
Aktionsbündnis
Grundschulen vor Ort betont an dieser Stelle mit Nachdruck: Die
ursprünglich aufgegleiste Schulentwicklungsplanung in Verbindung mit
den bisherigen Vorgaben von STARKIII ist nicht haltbar, muss
nachgebessert werden. Da diese Korrekturen und Mängel NICHT in Form
eines Moratoriums behoben werden, sind alle Landkreise und Kommunen,
im Grunde genommen der gesamte ländliche Raum, die Leid Tragenden.
Dieses
Thema wird uns also auch in den kommenden Jahren beschäftigen. Das
Aktionsbündnis wird da dran bleiben.
Zum
Schluss noch: Sachsen hat es vorgemacht: Ein
Schulschließungsmoratorium ist die richtige Antwort auf die
demografische Krise. Ohne
Zeitdruck sucht man hier Antworten zum Thema Grundschulversorgung
angesichts der demographischen Herausforderungen. Bayern ist derzeit
daran, genau das, was Aktionsbündnis Grundschulen fordert,
umzusetzen.
Donnerstag
15.5.2014
Aktionsbündnis
Grundschulen vor Ort, Sachsen-Anhalt
Nächste Termine:
Dienstag, 20. Mai 15:30
Bildungsstreik Magdeburg
am Uni-Platz
25. Mai
Kommunal-Regional-und Europawahl
Unser Ziel:
Wir wollen neue Mehrheiten in den Kreistagen!
Schluss mit der CDU/SPD-Dominanz!
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