Grundschule Hayn |
In
diesem Beitrag können wir uns auf Zitate beschränken. Wir steigen
zeitlich ein am 1.4. 2014, einen Tag VOR dem ausserordentlichen
Kreistag in MSH. Drei Tage zuvor hatte der Landrat die Bürgermeister
seines Landkreises zusammengetrommelt und dort individuelle
„Lösungen“ erarbeitet.
Schulausschuss,
Sitzung einen Tag vor dem Kreistag 01.04.2014
Sie
zitierte aus einem Brief, den Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD)
am 21. März an die Kreisverwaltung geschickt hatte. Darin wird der
Landkreis bestärkt, „seine Aufmerksamkeit auf die verschiedenen
Optionen zu lenken“, die die Grundschulverordnung bieten würde.
Hepner
wertet dies als Beleg, dass das Land durchaus gewillt sei,
beispielsweise sogenannten Verbundlösungen anzuerkennen.
MZ
1.4.
Kreistag 02.04.2014
Ohne
eine gültigen Schulentwicklungsplan hätten bereits Ende
des Schuljahres im Sommer sieben Grundschulen schließen müssen,
sagte Landrat Dirk
Schatz (CDU).
....
Schulamtsleiterin
Christin Hachmeister-Hübner präsentierte zu Beginn der Beratung die
möglichen Rettungsvarianten, die
nach ihren Worten teilweise schon mit dem Landesschulamt in Halle
abgesprochen worden seien. (Diese Rettungsvarianten bestehen vorwiegend aus Außenstellen und Schulverbünden. Und sind mit dem Schulamt abgesprochen??)
...
Nun
können die betroffenen Städte und Gemeinden daran gehen, gefährdete
Grundschulen zu retten, hieß
es in der teilweise hitzigen Debatte von
seiten des Landkreises.
(Dies, nachdem der Schulentwicklungsplan mit den bereits eingearbeiteten
Schließungen im Kreistag beschlossen wurde!)
Stolberg
09.04.2014
Dirk
Schatz: „Die
Schulentwicklungsplanung sagt nichts über die Schließung von
Schulen aus.“ Das sei Sache der Kommunen. (Aha, was bitte sagt der Schulentwicklungsplan denn sonst aus und auf welcher Basis kriegen die Standortgemeinden Schließungsbescheide durch das Landesschulamt?)
......
Schatz:
„Ich
sage Ihnen zu, dass die Schule Stolberg als Schule erhalten bleibt.
Der Name sollte egal sein.“ Er begründete das vor allem mit den
gewerblichen Ansiedlungen und dem Tourismus. (Erstaunliche Aussage eines Landrates, zu dieser Thematik) denn:
....
Bürgermeister
Rettig, Gemeinde Südharz:
Der Beschluss des Gemeinderates, die Stolberger Schule im Sommer zu
schließen und die Hayner Schule bis 2017 zu erhalten, stehe auch im
Schulentwicklungsplan des Kreises.
......
Thomas
Grohnert, Ortsbürgermeister Hayn: Schatz
habe sich mit seiner Äußerung zum Erhalt der Stolberger Grundschule
weit aus dem Fenster gelehnt, das sei „Wahlkampf gegen den eigenen
Beschluss“ und „unterste Gürtellinie“. MZ
10. 4.
Gemeinderat
Südharz 29.04 2014
Der
Oktober-Beschluss des Gemeinderates (Gemeinde Südharz) ist im
Schulentwicklungsplan des Landkreises Mansfeld-Südharz verankert. Er
entspreche der Verordnung des Landes, bestätigte am Mittwoch Martin
Hanusch, Sprecher des Magdeburger Kultusministeriums.
(Daraus lässt sich ableiten, dass der Schulentwicklungsplan in Magdeburg vorliegt, nicht aber die so groß angekündigten Ausnahmeanträge...)
...
Landrat
Schatz,
der Anfang April eine Rettung der Stolberger Schule zugesagt hatte,
musste am Dienstagabend deshalb auch Kritik einstecken. Etwa vom
Breitensteiner Gemeinderat Wolfgang Krause (parteilos): „Sie sind
ein umtriebiger Landrat mit Ecken und Kanten. Sie stiften auch viel
Verwirrung.“ Und die Gemeinderäte würden aufeinander gehetzt. Das
ließ Schatz jedoch nicht auf sich sitzen: In
der Schulentwicklungsplanung sei der Südharz-Beschluss eins zu eins
übernommen worden.
Die Verordnung sei aber vom Land beschlossen worden, „und da
schlagen wir uns hier unten die Köpfe ein.“
MZ
30.4. (Wer stellt denn die eigenen Beschlüsse des
Landkreises dauernd in Frage und schreit Rettung, Rettung?)
Untergegangen
in dieser ganzen Diskussion ist folgender Punkt aus derselben
Ausgabe der MZ:
Gemeindeverwaltung
Südharz: „Demnach
lägen aus dem Bereich Hayn 32
Anmeldungen
für die Klassen eins bis vier vor, darunter
zehn aus benachbarten Sangerhäuser Ortsteilen.
Aus dem Bereich Stolberg kämen 30 Kinder hinzu.“
„Landrat
Dirk Schatz (CDU) sprach hingegen von
22 Hayner
und 30 Stolberger Schülern, die unter Berücksichtigung der
Ausnahmeanträge nach Hayn gingen. Dann
wäre außer Stolberg auch Hayn im nächsten Jahr dicht.“
Heisst
das:
Die Schüler aus den
westlichen Ortsteilen Sangerhausens
gehen nicht mehr nach Hayn zur Schule? Oder war dies ein Druckmittel
des Landrates, den Gemeinderat zu einem neuen Beschluss zu bewegen?
Wenn
aber diese Schüler der westlichsten Ortsteile Sangerhausens NICHT
mehr nach Hayn zur Schule gehen sollen, wohin sonst, bitte? Dazu
muss man wieder den folgenden Beitrag und die Karte anschauen.
Wohin
geht die Reise? 25 Kilometer nach Großleinungen?
Fassen
wir zusammen und dazu ebenfalls ein Zitat aus unserem offenen Brief
an die Kreistagsdelegierten MSH vom 31.3.2014:
Schulentwicklungsplan
a)Sie
haben als Erstes über den
Schulentwicklungsplan abzustimmen, der in der letzten
Kreistagssitzung abgelehnt wurde. Laut Argumentation der Verwaltung
ist eine Genehmigung Voraussetzung für:
b)Im
Anschluss daran obliegt es den
Gemeinden, Ausnahmeregelungen wie Schulverbund und Außenstellen zu
beantragen bzw. Schulbezirke neu zu ordnen. Nach Prüfung aller uns
vorliegenden Dokumente und Schriftwechsel sagen wir heute:Weder
für Schulverbund noch für dauerhafte Außenstellen gibt es vom
Kultusministerium Bewilligungen. Diese Aussage machen wir auch NACH
Prüfung des Briefes von KM Dorgerloh nach MSH.
Sie
merken also, dass, egal, was Sie heute beschließen werden, das
Kultusministerium in Magdeburg auf Basis
des Schulentwicklungsplanes Schließungsbescheide
erlassen wird. Nicht diese Sitzung, sondern die Aufgleisung
der SEPL ist eine riesige Farce. Offener
Brief 2.4.2014
Genau
so wird es kommen. Die „große Schulrettung“ besteht in der
getreuen Umsetzung von SEPL-VO2014, den damit verbundenen
Schulschließungen und einigen Pauseneinlagen von auf Stimmenfang
ausgezogenen CDU-Politikern. Dazu gehört auch der Landrat. Das alles auf dem Buckel von Eltern und Kindern...
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