Heute beschreiben wir die Situation in der kleinsten Hansestadt Deutschlands: Hansestadt Werben, über 1000 Jahre alt, etwa ebenso viele Einwohner, Biedermeierstadt mit einem außergewöhnlichen und weitgehend intakt gebliebenem Stadtbild, Storchenstadt mit jährlich bis zu 20 Storchenpaaren, am Elbradweg gelegen und wichtige Anlaufstation für Touristen.
Zur Infrastruktur Werbens gehören: Restaurants, Pensionen, verschiedene kleine Geschäfte, Supermarkt, die mächtige Johanniskirche, Zeitzeuge der ersten Gründung des Johanniterordens in Norddeutschland, ein Freibad und... und.. und... Diesen Monat eröffnet neu ein Fleischer sein Geschäft am Markt. Natürlich findet man hier auch die neu sanierte Schule mit Hort und eine Kita.
Beeindruckende Entwicklung und Bürgerinitiativen
Seit knapp 10 Jahren entwickelt sich die Hansestadt "selbstständig". Zu verdanken ist dies mehreren kreativen und initiativen Gruppen, getragen von Einwohnern der Hansestadt.
- Altstadt-Sanierung, Arbeitskreis Werbener-Altstadt: Verhandlung mit Erben leer stehender historischer Gebäude, Unterzeichnung einer Verkaufsvereinbarung auf deren Basis dann Käufer ohne weitere Formalitäten Liegenschaften erwerben können und diese stilgerecht umbauen. Aber auch Sanierung von gefährdeten Liegenschaften durch Vereinsmitglieder Bericht von mdr 2013.
- Biedermeier-Märkte: Eine Idee, welche von neu Zugezogenen eingebracht und realisiert wurde. Inzwischen ein Publikumsmagnet und gleichzeitig Werbung für den Ort. Ein weiterer Effekt: Über 15 Liegenschaften konnten so neuen Besitzern zugeführt werden, alleine in den letzten 2 Jahren sind 5 Familien mit Kindern zugezogen. mdr-Bericht Biedermeier-Markt mdr-Bericht Sommermarkt und Gespräch mit den Initianten, tolle Bilder!
- Theatergruppe Altmärkisches Treibgut! Hoftheater. Gegründet von Neuzuzügern, deswegen "Treibgut".
- Kultur im neu umgebauten Saal des Deutschen Hofes und im Hoftheater, Kirchenspiel.
- Bürgermobil: Ebenfalls eine Aktivität von Bürgern aus der Stadt, angesichts des ziemlich ausgedünnten Busfahrplanes.
- 2013 Auszeichnung durch den damaligen Verkehrsminister Ramsauer im Wettbewerb "Historische Stadtkerne-integriert denken und handeln" !
- Die Hansestadt Werben ist heute dank all dieser Initiativen ein Label! Darauf lässt sich aufbauen!
Preisverdächtiges Engagement der Bürger wird belohnt? Nein, zunichte gemacht!!! Schließung der Dorfschule !
Die radikale Erhöhung der Mindestschülerzahlen in der neuen Schulentwicklungsplanung (SEPL-VO2014) bringt es mit sich, dass diese Schule nun geschlossen werden soll. Die Stadt gibt die Schülerzahlen nicht her, welche neu gefordert werden. Genau in diese Schule an toller Lage und großzügiger Umgebung wurden in den letzten Jahren rund 800 000 € investiert. Video mdr
Mit einer unrealistischen Richtzahl und der daraus resultierenden geplanten Schließung der Dorfschule:
- brechen also Schulplaner die dynamisch verlaufende Entwicklung der letzten 5 Jahre in der Hansestadt Werben.
- werden alle Familien bestraft, welche in den letzten Jahren hierher gezogen sind, Geld investiert haben, dies im Vertrauen, dass sie ihren Kindern hier optimale Voraussetzung für eine gesunde Kindheit bieten können.
- stellt sich für Gewerbe und Dienstleister die Frage, wie lange sie hier noch ein Auskommen haben, denn:
- Es ist völlig klar, dass 12 km Schulweg in die nächste Grundschule freiwillig KEINE Familie ihren Kleinsten zumutet. Familienzuzug wird also gekappt.
- Wo aber kein Zuzug von Familien mehr stattfindet, wächst nur noch etwas: Zuerst der Altersdurchschnitt der Bevölkerung und anschließend Gras aus zerfallenden Gebäuden. So einfach ist das...
Somit steht auch das ganze Bürgerengagement auf der Kippe. Wozu, für wen soll man denn diese Mühen auf sich nehmen, wenn nicht für die Zukunft der Hansestadt? Junge Eltern, welche sich hier in verschiedenen Vereinen beispielhaft einbringen und mitarbeiten, sind wütend, denn letztlich ist die drohende Schließung der Schule nicht mehr und nicht weniger als eine Form von Familien-Vertreibung!.
Gute Schulnetzplanung kann nicht aus einem Zahlenrichtwert bestehen! Verantwortliche Planer, welche nach einem Jahr intensivster Diskussionen, sehr viel Bewegung auch in den andern Bundesländern zu diesem Thema, unzähligen Studien und Arbeitspapieren (auch aus Sachsen-Anhalt!!!) weiterhin Grundschulplanung auf x =Mindestschülerzahlen reduzieren, haben offensichtlich ein Problem. Starrköpfigkeit, Machtgehabe. Denn sie verweigern die Einführung DER Beschulungsform, welche überall im ländlichen Raum zur Anwendung kommt.
Oder aber, und davon gehen wir aus: Diese "Planer" kriegen Leitplanken von der Politik. Diese will sich offenbar aus dem ländlichen Raum verabschieden, ohne es den Menschen direkt zu sagen. Also schließt man die Grundschulen, dann erledigt sich das Problem von selbst....
Werben ist überall!!!
Rund 150 Schulen müssen bis 2025 geschlossen werden, falls diese Richtwerte gültig bleiben.
KEINE EINZIGE Schule muss geschlossen werden,
wenn altersdurchmischtes Lernen und administrative Zusammenlegung
mehrerer kleiner Schulen zugelassen würde.
Genau dies lehnt das Kultusministerium kategorisch ab !!!!
Familienvertreibung, abbrechen, was neu im Entstehen ist!!!
Um so lauter fordern WIR:
Schulschließungs-Moratorium JETZT!!!
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