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Schließungsbescheide: Jetzt beginnt der Schlamassel!

Rund ein Jahr lang haben sich Kommunen und Landkreise darum bemüht, auf Basis der verordneten neuen Mindestschülerzahlen ihre Schulentwicklungspläne zu erstellen. Nach einem erbitterten Ringen um jeden einzelnen Standort, bei dem die Landesregierung den „Schulfrieden“ durch unflexible Vorgaben mutwillig auf’s Spiel setzte, gelangten die Papiere in die Landkreise, wo sie, abgesehen von zwei Ausnahmen, genehmigt wurden.
Wo Schulplanung in erster Linie darin besteht, Schulen zu streichen und zu zweizügigen Mini-Zentren zusammenzufügen, bleibt natürlich sehr viel auf der Strecke.  Erschreckend sind allerdings die Entscheidungspannen, welche JETZT an den Tag kommen.
Wofür die Vorarbeit der Kommunen und Landkreise?
In allen Planungspapieren wurden ja die vorhandenen Raumkapazitäten fein säuberlich aufgelistet. Umso mehr erstaunt es, dass nun folgende Probleme auftauchen.
Plötzkau, Verbandsgemeindebürgermeister Globig
„Per E-Mail wurde er vom Salzlandkreis informiert. Mit dramatischen Folgen: Demnach wird Plötzkau zum Schuljahresende geschlossen und nicht einmal eine Alslebener Außenstelle. Und auch die Grundschule in Giersleben soll dicht gemacht werden. „Ich bin entsetzt! Ein Drittel unserer beschulten Kinder soll woanders untergebracht werden. Dagegen werden wir uns wehren. Das lassen wir uns nicht gefallen“, kündigt Steffen Globig an. Zumal die Gierslebener Schüler nach derzeitigen Stand nicht in anderen Grundschulen unterkommen können. Alsleben ist mit Plötzkau ausgebucht und in Güsten reichen die Kapazitäten nicht aus. „Es wird uns ein Brocken hingeworfen und dann macht mal“, ist  Globig frustriert darüber, dass sich nicht einmal die Mühe einer vernünftigen Information und Aufklärung gemacht wird. Quelle MZ
Harsleben Friedrichsbrunn:
Sollte sich die drohende Schließung der Grundschule Harsleben nicht abwenden lassen, müssten die 52 Grundschüler ab Herbst anderweitig untergebracht werden. Das sei, gibt Verbandsgemeinde-Bürgermeisterin Ute Pesselt (WG Buko) zu bedenken, praktisch ein Ding der Unmöglichkeit. "Die Ausweichschule wäre in Wegeleben, dort aber fehlt uns der nötige Platz, weil das gesamte Obergeschoss wegen des fehlenden zweiten Rettungsweges seit Jahren gesperrt ist." Diese Schule für die Aufnahme der Kinder aus Harsleben vorzubereiten, würde mindestens 400.000 Euro kosten.
Das sei ein Aspekt. Der zweite sei die mittelfristige Perspektive bei den Schülerzahlen. Sowohl in Friedrichsbrunn als auch in Harsleben sinkt die Gesamtschülerzahl nur im kommenden Schuljahr unter die vom Land geforderte Mindestzahl 60. Danach steigt die Schülerzahl in beiden Einrichtungen wieder über jene magische Zahl 60. Deshalb setzen beide Kommunen ebenso wie der Landkreis auf eine einmalige Ausnahmegenehmigung für das kommende Schuljahr.  Volksstimme
Hallo Magdeburg!
Was jetzt abgeht ist der von uns seit Monaten befürchtete „moderate“ Pfusch! Ziel: möglichst viele Schulen möglichst schnell schließen. Dabei sind die Vorbereitungen der Kommunen und Kreistage offenbar völlig unwichtig. Wie sonst lassen sich  derartige Riesenpatzer erklären? Wer löffelt das aus? Wieder die Kommunen und die Landkreise! 

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