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Schulschließungen 2. Etappe: Dialog, Vernetzung, Argumente, Druck erhöhen.

Unsere Petition ist eingereicht und von vielen Vertretern von Ortsgruppen wurden wir gefragt: "Und jetzt, wie geht es weiter? Wars das?". Nein das war es noch gar nicht, das war der Anfang, Freunde.. Es gibt nun zwei Wege, welche sich möglicherweise immer wieder überschneiden, auch wenn  sie getrennt geplant sind. Wir möchten sie hier kurz beschreiben:

1. Parlamentarisch

Bereits am Montag werden die Fraktionen über unsere eingereichte Petition und unser Gesprächsangebot informiert. Wir bieten den Fraktionen oder Ausschüssen denselben Dialog und inhaltliche Diskussion zur Schulverordnung und unseren Vorschlägen an. 
Zugleich wird in den kommenden Wochen der Versuch unternommen, einzelne sehr strittige Punkte der Verordnung stärker in die Medien zu kriegen. Presseerklärungen und Interviews sind in diesem Zusammenhang geplant. Das ist der erste Weg.

2. Vernetzung mit betroffenen Standorten

Der zweite Weg will etwas ausführlicher beschrieben sein. Hierzu sei eine auf den ersten Blick eher demotivierend wirkende Einleitung erlaubt:
Nachdem nun viele Elterninitiativen erlebt haben, dass der enthusiastische Kampf um Erhaltung der Dorfschule auf lokaler Ebene mehr oder weniger in Staub und Asche geendet hat, sind zwar Wut und Enttäuschung noch da, doch es fehlt der Adressat, an welchen  dieser Frust gerichtet werden soll.
Aufmerksame Leserinnen und Leser  erinnern sich an unsere Hinweise, diese Problematik sei lokal kaum zu lösen, sondern müsse auf Landesebene parlamentarisch angegangen werden. Es gibt keine Verordnung, welche, einmal beschlossen, nicht im Nachhinein wieder geändert werden könnte. Das ist eine Eigenschaft von Demokratie. Dazu bedarf es jedoch des notwendigen Druckes. Gemeinsam können wir diesen aufbauen. Um eine nachhaltige Vernetzung zu erreichen, müssen wir uns sicher sein, dass  inhaltlich keine Missverständnisse bestehen. 
Wir bieten interessierten und betroffenen Elterninitiativen, Fördervereinen an, vor Ort die aktuelle Situation zu analysieren, Argumente auszutauschen, mögliche Wege für die Elterninitiativen zu skizzieren und insbesondere Lösungsvorschläge aus unserer Sicht zu entwerfen, inhaltlich genau zu beschreiben.

3. Argumente

 Wir erfinden dabei die Schule nicht neu, sondern greifen auf jahrzehntelang erprobte und bewährte Schulmodelle zurück, welche auch heute erfolgreich neben dem klassischen Jahrgangsklassensystem Bestand haben. Dieses Argumentarium, diese Modelle sind es, welche wir an die Verantwortungsträger auf lokaler und Landesebene herantragen und Antworten einfordern müssen. Dazu gibt es verschiedene demokratische Gefäße, in denen dies ausgelöst werden kann.

4. Druck erhöhen

Hier ist die Richtung klar: Landtag und Landesregierung müssen unter Druck kommen. Sie haben diese Verordnung und ihre Folgen zu verantworten. Sie sind letztlich auch dafür verantwortlich, wenn ihre Parteifreunde aus den lokalen Gremien fliegen und den Rückhalt im Volke verlieren. Es muss also im existenziellen Interesse der lokalen Politiker liegen, dass ihre Freunde in Magdeburg diese Situation begreifen, mit den Realitäten vor Ort konfrontiert werden.  Wer sich da stur stellt, riskiert, dass  ein Bürgerbegehren zur Abstimmung kommt und bewilligt werden wird, welches die momentane Schulplanung total auf den Kopf stellen wird. 

Die Verantwortlichen für dieses dann entstehende Verwaltungschaos-Chaos sind nicht die Initianten des Begehrens, sondern die starrköpfigen Schulplaner und Parlamentarier,  welche dann hoffentlich anlässlich der Landtagswahl auch gleich die Quittung erhalten werden. 
Plumpe Drohung, Erpressung? Nein!!! Erpressung ist, wenn man von 10, für völlig unterschiedliche Einsätze konzipierten Fahrzeugen eines ausliest und sagt: "Das ist das Fahrzeug der Zukunft und alles Andere taugt nichts und basta!". Genau das geschieht mit der SEPL-VO14.

Das ist die Zeitachse, in welcher wir denken. Das ist der lange Atem,. von dem wir sprechen.  Das sind die Themen, welche uns immer wieder begegnen werden und welche wir so oft wie möglich aufgreifen werden.
Je mehr Gruppen, Initiativen, Vereine uns auf diesem Wege begleiten werden, desto stärker wird unsere Stimme, desto grösser wird unser aller Gewicht in der öffentlichen Diskussion.

Wir möchten euch erneut auf unsere Facebook-Gruppe aufmerksam machen, wo Tagesaktualitäten einfließen und diskutiert werden. Herzlich willkommen.

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