Die Umsetzung der umstrittenen Schulverordnung in den Verbandsgemeinden geht weiter. Aktuell finden solche Entscheidungen und Proteste in Ditfurt und Angern statt. Das Land verlangt von den den Behörden, dass Grundschulen geschlossen werden und beruft sich dabei auf die selbst und mit willkürlichen Eck-Daten versehene SEPI-VO 2014, in Kraft getreten am 15. Mai 2013.
Blanko-Check für die Landesregierung
Hier ist darauf hinzuweisen, dass es sich unsere Landtagsabgeordneten angesichts der Brisanz des Themas sehr einfach gemacht haben. Sie ermächtigten Landesregierung, diese Verordnung zu entwerfen und umzusetzen, ohne dass dafür eine breitere Debatte und Abstimmung im Parlament nötig gewesen wäre. Das nennt man "sich vor der Verantwortung drücken". Sicher erinnern sich die Bürger bei den anstehenden Wahlen an diesen unglaublichen Vorgang und machen diesen zum Thema, wenn sie Politikern begegnen.
Da ist eine Alternative:
Wir sprechen von Österreich als Land und seinen Bundesländern. Die Grafik erklärt eigentlich bereits alles, doch scheint es nötig zu sein, für unsere Politiker und Bildungsplaner noch etwas ausführlicher darauf einzugehen.
1. Österreichweit besitzen also 12,5% aller Grundschulen höchstens 25 Schüler, 5,0% weniger als 15 Schüler.
2. Wie man der Grafik entnehmen kann, schwanken die Zahlen dieser Klein- und Gesamtschulen von Bundesland zu Bundesland erheblich, was völlig normal ist. Die Grundschule passt sich hier der Bevölkerungsdichte an, etwas was wir auch für Sachsen-Anhalt fordern.
3. Die Gründe, weshalb Österreich sich diese Schulen leistet, liegen auf der Hand. Nur so kann der ländliche Raum nachhaltig gestützt werden. Nur so lassen sich mittelfristig Infrastrukturmassnahmen für die Region überhaupt noch rechtfertigen. Nur dank dieser Maßnahmen lassen sich auf für die Zukunft aus diesen Regionen Einnahmen generieren, was volkswirtschaftlich sehr wichtig ist.
In Sachsen-Anhalt kein Thema !
Die Tatsache, dass in der öffentlichen Diskussion in Sachsen-Anhalt diese Beschulungsform nicht mal am Rande erwähnt wird, zeigt auf, dass eine tiefe Auseinandersetzung mit dem Thema Grundschulversorgung im ländlichen Bereiche NICHT stattgefunden hat. Die derzeitige Schließungswelle hat rein organisatorische, finanzielle und keinerlei schulischen und pädagogischen Hintergrund. Verkauft wird das als alternativlos und diese Kröte soll dann von den Betroffenen geschluckt werden.
Das Aktionsbündnis Grundschulen vor Ort protestiert gegen diese Einseitigkeit der Argumentation und wird in den kommenden Wochen eine Reihe von Alternativen vorschlagen.
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