In der Presse mehren sich wieder die Meldungen in Sachen Schulschließungen. Diesmal ist die Rede von Schollene 2014 und Wust 2016. Wie auf einer Waagschale werden Steinchen herumgeschoben und man versucht zu erkennen, wie man den Vorgaben des Landes in Sachen neuer Schulverordnung am ehesten gerecht werden könnte. Dass sich dabei für die Betroffenen, die Kinder, Welten ändern, dafür hat die Waage kein Sensorium, das fällt also NICHT ins Gewicht. Hier der entsprechende Bericht aus der Volksstimme.
Ebenfalls unwichtig erscheinen Geschichte und Stellung der Grundschule, wenn es um diese Schließungsentscheide geht. Das wiederum besagt, dass ausgerechnet im Kultusministerium
und den unterstellten Verwaltungen Begriffe wie gute Grundschulbildung, Kultur, Tradition, durch Budget und blinder Aktionismus ersetzt wurden.
und den unterstellten Verwaltungen Begriffe wie gute Grundschulbildung, Kultur, Tradition, durch Budget und blinder Aktionismus ersetzt wurden.
Beispiel Wust: Ortsteil mit rund 800 Einwohnern, Grundschule mit 43 Schülern aus 5 Ortsteilen. Diese Schule könnte also locker weiter geführt werden, indem man 1./2. Klasse und 3./4. Klasse zusammen legt. Damit bleibt die Schule bestandessicher, erhält der Ort die Chance, sich weiter zu entwickeln, denn das Potential ist da:
Schule: Es handelt sich hierbei um ein ehemaliges Herrenhaus mit starkem Lokalbezug, welches seit Jahrzehnten für schulische Zwecke genutzt wird. Die Grundschule selbst hat sich prächtig entwickelt und hat den Status einer Unesco-Projektschule.
Sommerschule: Schule und Kornspeicher werden seit 1991 für das Projekt Sommerschule Wust verwendet. Ins Leben gerufen von Dr. Maria von Katte, einer Nachfahrin der Familie um Hans Hermann von Katte. Was daraus entstanden ist, kann man hier verfolgen und hier gibt es ein Tondokument.
Das heißt, diese Schule ist historisch, infrastrukturmässig und kulturell eine Art Dreh- und Angelpunkt von Wust. Dies kann man auch erkennen, wenn man sich die Beschreibung auf wikipedia zum Ort durchliest.
Das alles soll ab 2016 nicht mehr sein, weil Leute, welche für sich in Anspruch nehmen, für Kultur und Bildung zuständig zu sein, mit äußerst fragwürdigen und nicht nachvollziehbaren Argumenten auch diese Schule mit ihren weiteren Funktionen zu schließen gedenken und damit den Ort Wust einer zentralen Institution zu berauben.
Als Aktionsbündnis Grundschulen vor Ort protestieren wir vehement gegen derartige Planungen und werden so lange nicht locker lassen, bis diese unsinnige Verordnung vom Tische sein wird.
Gleichzeitig fordern wir die Landtagsabgeordneten auf, sich endlich mit den Auswirkungen dieser Verordnung für ihre eigenen Landkreise zu befassen und aktiv zu werden. Es kann ja wohl nicht sein, dass diese zuschauen, wie ihr eigener Landkreis zurückgebaut wird und sie sich selbst mangels Bevölkerung in Luft auflösen werden...
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