Direkt zum Hauptbereich

Dorgerloh in der Not - Das Aktionsbündnis hilft!!!

Heute morgen wurde in den Medien bekannt, dass das Kultusministerium Schulbescheide verschickt hat, was  natürlich auch medial viel Platz einnahm und mit einem Interview verknüpft wurde. In den kommenden Stunden werden wir hier darauf eingehen:

Sparpotential - nanu?

 Wie viel das Land durch die Schließungen spart, lasse sich noch nicht beziffern, sagte Dorgerloh. 


Diese Standardantwort hören wir seit Monaten und fragen uns immer wieder, weshalb ein derartiges "Sparprogramm" wie die Schließung von rund 90 Schulen bis 2019 um jeden Preis umgesetzt werden soll, wenn man den Spareffekt nicht beziffern kann.

Dabei ist es so einfach
  • Kultusministerium bezahlt die Lehrkräfte und alleine DAS ist für das Kultusministerium budgetwirksam
  • Wir haben ein Beispiel gerechnet und da "spart" man bei 96 Schulschließungen und hoch veranschlagten  192 Lehrkräften sagenhafte 7,680 Mio €. DAS ist das Sparpotential des Kultusministeriums! 
Klar, jetzt kommt das Finanzministerium und sagt: "Da entfallen auch  die Unterhaltskosten für die Gebäude". Toll, sprechen wir doch zuerst von den Investitionen (teilweise mit Fördermitteln), welche da in den letzten Jahren getätigt wurden. Im hohen zweistelligen oder dreistelligen Millionenbereich? EU Gelder oder aus dem Gemeindebudget? Diese Werte werden doch vernichtet und auch ein leeres Gebäude will unterhalten sein..

Trotzdem: Auch das haben wir berechnet. Sparpotential   4,896 Mio €
Daneben entstehen Mehrkosten, Schülertransporte  von ca. 7,1 Mio.
Es bleibt also ein vermeintlicher Spareffekt von total   5,378 Mio €

Tatsächliches Sparpotential 0 plus Abwicklung des ländlichen Raums!
5,378 Mio könnten wir nun pulverisieren mit: Wertminderungen des Standortes, ca. 15% tiefere Immobilien- und Mietpreise, da KEINE ortsnahe Beschulung usw.. Das machen wir jedoch nicht, sondern stellen eine ganz andere Rechnung an, um die Sinnlosigkeit dieses „Sparprogrammes“ zu unterlegen. Wenn auf Grund dieser Schulschließungen 1,034% Menschen aus dem ländlichen Raume wegziehen, weil sie mit dieser Situation unzufrieden sind, dann hat sich das Sparprogramm erledigt und wirkt als „Ausgabenposten“ im Landeshaushalt, da jetzt nur noch Verluste entstehen.

Es gäbe noch viele weitere Faktoren, welche man kostenwirksam einrechnen kann. Das überlassen wir aber den gut bezahlten Schulplanern und-rechnern und fügen lediglich an: Es erstaunt uns schon, dass wir als Aktionsbündnis in Sachen Einsparpotential dem Kultusminister auf die Sprünge helfen müssen. Wir sind sicher, dass Leser dieses Beitrages erkennen: Von sparen kann keine Rede sein!!!


Der Einfachheit halber und insbesondere für die Finanzspezialisten eine Tabelle. Grundlagen dieser Berechnungen stammen vom statistischen Amt des Landes Sachsen-Anhalt, öffentlich zugänglich. Und als LETZTES:
Eine vergleichbare Berechnung mit ähnlichen Resultaten haben wir bereits im Januar in der Anhörung vorgelegt. Bis heute gibt es dazu KEINE Antwort. Wir brauchen jetzt auch keine Antwort mehr!!!


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sprechen wir mal "von Schule" - Klassenzimmer: Wartsaal oder "die zweite Lehrkraft" ?

Wir befassen uns heute mit  den Räumen in welchen Kinder und Jugendliche im Alter von 6 - 16  mehr als die Hälfte ihres Lebens verbringen. Es sind zwei Punkte, welche im Vordergrund stehen: Nutzung des Raumes  und Möblierung. Der Titel deutet es schon an, hier geht es um die Nutzung. Das Bild links zeigt ein Klassenzimmer um 1900 herum.   Der dazugehörige Beitrag ist sehr lesenswert. Schule um 1900 eben. "Und auch aus diesen Jungs und Mädchen ist was geworden", höre ich bereits. Ja, das ist so. Das Bild rechts oben und die Bilder dieses Abschnittes zeigen Klassenzimmer von heute. In den meisten Grundschulen sehen wir nach wie vor die klassische Bestuhlung und sie besagt etwas: Gängigste Unterrichtsmethodik ist Frontalunterricht. Dies wiederum bedeutet für die Schüler: Viel sitzen, viel zuhören, wenig Eigenaktivität und Bewegung. Ja, es gibt auch andere Klassenraumbestuhlungen, sie sind lobend zu erwähnen, denn sie machen auf den ersten Blick klar, dass...

DAS Wunder: Vom Hungertod bedrohter Esel scheißt Golddukaten.

Anlass zur folgenden Glosse ist dieser Beitrag. Das Wunder des vom Hungertod bedrohten Esels, der über Nacht Golddukaten zu schei ßen begann. Ironie an: Es war gegen Ende des Jahres 2012, als die Besitzer eines Esels, der für viele Einwohner Dienste verrichtete, Alarm schlugen:“ Hört zu, liebe Leute, unserem Esel geht es schlecht. Wir können ihn nur noch dank Zuschüssen und Spenden ernähren. Wir müssen unverzüglich daran gehen, seinen Kalorienbedarf runterzufahren. Das heißt: Er steht nur noch begrenzt zur Verfügung. Wir haben bereits ein Programm, wie das geschehen soll und fordern euch auf, eure Planungen auf Grund dieser Verordnungen in Angriff zu nehmen und uns vorzulegen. WIR werden dann entscheiden, inwiefern wir euch den Esel weiterhin zur Verfügung stellen können oder nicht. So begann ein gehässiges Gezänke zwischen den Anwohnern, denn die Vorgaben sahen vor, dass der Kultur- der Wissenschafts-, der Bildungs- und der Sicherheitsacker nur noch unter großen Ein...

Satzungen zur Schülerbeförderung der einzelnen Landkreise

Wir diskutieren eigentlich über eine Alternative zur gegenwärtigen Schulentwicklungsplanungsverordnung (SEPL-VO2014). Nachdem in einem ersten Kommentar aus dem Kultusministerium verneint wurde, dass es Verordnungen gäbe, welche die Haustür zu Schultüre Zeit von Grundschulkindern mit bis zu 75 Minuten für einen Weg als zumutbar bezeichne, möchten wir  diesen zugespielten Ball aufgreifen und das, was da in den Verordnungen steht, sichtbar machen. Dazu die Anmerkung: Nicht das Kultusministerium erstellt diese Regeln, sondern die Landkreise. Entsprechend unterschiedlich sind die Verordnungen gestaltet. Es werden jeweils zwei Zeiten angegeben. Ein Wert für Grundschüler, der zweite Wert ab 5. Klasse. Dazu verlinken wir die jeweiligen Verordnungen. Wir betonen: Das sind die  als zumutbar definierten Weg-Warte- und Umsteigezeiten  der Altersgruppen 6-10 und der zweite Wert gilt für Kinder ab 11 Jahren!!! Berechnet sind sie pro Weg . Hier die Übersicht: Land...