Direkt zum Hauptbereich

Koalitionsvertrag Grundschulen: Nix, aber gar nix wurde umgesetzt!!!

Hier ein interessanter Abschnitt:

2.2. Schule
Eigenverantwortliche Schule 
Die Koalitionspartner wollen den Ausbau von Eigenständigkeit und
Gestaltungskompetenz an den Schulen fortsetzen. Dazu gehören der weitere Ausbau der Budgetverantwortung, der schrittweise Ausbau der Übertragung von Elementen der Personalverantwortung sowie erweiterte Spielräume bei der Unterrichtsorganisation und Klassenbildung sowie im Umgang mit der Stundentafel
So sollen Schulleitungen künftig unter Beachtung der Mitbestimmungsrechte größeren Einfluss auf Personalentscheidungen bei der Einstellung von Lehrkräften haben. Ferner müssen bürokratische und administrative Verpflichtungen der Schulen reduziert werden. 

Nach den Vorstellungen beider Seiten ist die eigenverantwortliche Schule regional gut eingebunden und vernetzt. Sie kooperiert mit außerschulischen Experten und Einrichtungen sowie mit Trägern der Kinder- und Jugendhilfe. Die schülerzahlbezogene Stundenzuweisung soll auf weitere Schulformen ausgeweitet werden. Dabei muss auf eine Sockelausstattung kleiner Schulen geachtet werden. 

Situation heute, drei Jahre später: Die "kleinen" Schulen werden abgewickelt, von eigenverantwortlicher Schule kann keine Rede sein. Kommunen und Landkreise dürfen einen Schulentwicklungsplan verabschieden, der im Landtag nie breit diskutiert wurde, sondern als Verordnung daherkommt. Das Ziel der unausgegorenen Alibi-Verordnung: Schließung möglichst vieler kleiner Schulen, damit mit STARKIII EU-gefördert die Grundschulinfrastruktur in Grundzentren erneuert wird. Der ländliche Raum hat da keinen Platz mehr. Kinder werden zu Reisenden.

Nun will man im Eiltempo den Sarg zunageln. Eingeschlossen die Grundschulen, denn was da 
mit STARKIII-Köder eingefangen wird, muss konzeptionell 15 Jahre Bestand haben..., sonst Geld zurück..
Und wo bleibt da die Schulqualität?
Welchen Preis bezahlen unsere Kinder?

Schulschließungs-Moratorium JETZT!!!!



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sprechen wir mal "von Schule" - Klassenzimmer: Wartsaal oder "die zweite Lehrkraft" ?

Wir befassen uns heute mit  den Räumen in welchen Kinder und Jugendliche im Alter von 6 - 16  mehr als die Hälfte ihres Lebens verbringen. Es sind zwei Punkte, welche im Vordergrund stehen: Nutzung des Raumes  und Möblierung. Der Titel deutet es schon an, hier geht es um die Nutzung. Das Bild links zeigt ein Klassenzimmer um 1900 herum.   Der dazugehörige Beitrag ist sehr lesenswert. Schule um 1900 eben. "Und auch aus diesen Jungs und Mädchen ist was geworden", höre ich bereits. Ja, das ist so. Das Bild rechts oben und die Bilder dieses Abschnittes zeigen Klassenzimmer von heute. In den meisten Grundschulen sehen wir nach wie vor die klassische Bestuhlung und sie besagt etwas: Gängigste Unterrichtsmethodik ist Frontalunterricht. Dies wiederum bedeutet für die Schüler: Viel sitzen, viel zuhören, wenig Eigenaktivität und Bewegung. Ja, es gibt auch andere Klassenraumbestuhlungen, sie sind lobend zu erwähnen, denn sie machen auf den ersten Blick klar, dass Unterric

Schülerbeförderung: 75 Minuten für 7-Jährige ! Wo bleibt eigentlich das Jugendamt?

Das Thema Schulschließungen produziert auf einer anderen Ebene Probleme, welche das Kultusministerium kaum und das Finanzministerium offenbar schon gar nicht interessieren. Es geht dabei einerseits um entstehende Kosten für den Schülertransport und zugleich um die Frage: Wo liegt die Grenze der Zumutbarkeit von Schülertransporten für Grundschüler? Dazu hat man in den letzten Tagen mehr erfahren: Kosten der Schülertransporte: Dazu Infos aus dem Kreise Jessen. Die Transportkosten stiegen von 4,26 Mio € im Jahre 2008 auf 5,45 Mio im Jahre 2011. Die durchschnittliche Kilometerleistung für einen Weg/Schüler betrug 15,61 Kilometer (2011) und wird mit den begonnenen Schulschließungen massiv zunehmen. ( Quelle MZ ) Diese Millionen scheinen irgendwo vom Himmel zu regnen und das Haushaltsbudget des Landes Sachsen-Anhalts nicht zu belasten. Hier spricht man nämlich nur vom enormen Sparpotential, ohne genauere Zahlen zu nennen. 75 Minuten von Tür zu Tür Zumindest der Landkreis Mansfeld S

Die Rechte unserer Kinder (1)

http://www.jugenddelegierte.de Nachdem wir inzwischen bis zum Gehtnichtmehr dargestellt haben, dass die Schwerpunkte der gegenwärtigen Planungen des Finanz- und Kultusministeriums ausschließlich finanzielle und personelle Gründe haben, möchten wir in diesem und den folgenden drei Beiträgen die Kinder in den Fokus stellen  Sie sind es, welche am Unmittelbarsten betroffen sind und - das behaupten wir jetzt - entsprechend Schaden nehmen oder benachteiligt werden Die Uno-Kinderrechts-Konvention von 1989  legt die Kinderrechte in 10 Punkten fest:  Drei davon möchten wir in diesem Zusammenhang herausgreifen: das Recht auf Gesundheit das Recht auf Bildung das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung 1. Recht auf Gesundheit Dazu eine Wegleitung zum Schlafbedarf von 6-11-Jährigen Für 5-6-Jährige beträgt dieser 11,5 Stunden, 7-11-Jährige liegt der Wer bei 11 Stunden. Daraus ergibt sich ein handfestes Problem für Eltern, deren Kinder bereits um 05:30 aus den Federn müssen, u