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Es werden Posts vom Juli, 2017 angezeigt.

Freie Grundschule Kamern (2): Die Verhinderungsverordnung

Schulgarten Kamern Es braucht Mut, wenn man in Sachsen-Anhalt als Verein oder Freier Schulträger beabsichtigt, Antrag auf Bewilligung einer Schule zu stellen. Das beginnt bereits mit der Verordnung, welche beschreibt, WAS alles BIS WANN und WO einzureichen ist . Eine Verordnung, welche in der Zeitschiene  darauf ausgelegt ist, Antragsteller in eine unmögliche Situation hinein zu manövrieren, was das Zeitmanagement betrifft. In diesem Beitrag geht es um die formale Darstellung des Verfahrens. Bis spätestens Ende Dezember ist der Antragssteller verpflichtet, Konzept, Finanzierung, Lehrkörper (Verträge, Lehrberechtigung etc.) mit allen Unterlagen beim Bildungsministerium zu hinterlegen. Der Antragsteller muss bis zu diesem Zeitpunkt seine “fertige Schule”, welche im August des Folgejahres (vielleicht) den Betrieb aufnehmen wird, präsentieren. Dem Antragsteller wird in der Verordnung zugesichert, 2 Monate NACH Antragstellung , also spätestens im Februar, einen Zwischenbericht

Freie Grundschule Kamern (1): Rahmenbedingungen einer Schulgründung

Gebäude der geplanten Freien Grundschule Kamern Morgen beginnt offiziell das neue Schuljahr, auch wenn der Unterricht erst in 10 Tagen aufgenommen wird. Ein Freier Schulträger, welcher in diesem Jahr zum zweiten Male Antrag auf Genehmigung als Freie Grundschule gestellt hat, hängt heute, am 31. Juli 2017 weiterhin in der Luft. Wird die Schule eröffnen oder nicht? Die Geschichte, welche zu dieser Situation geführt hat, ist derart ungeheuerlich, dass sie ausführlich dargestellt werden muss. Vorbemerkungen: Das Aktionsbündnis Grundschule vor Ort vertritt den Standpunkt, dass die Bereitstellung einer ortsnahen Grundschulversorgung eine Pflichtaufgabe des Landes ist. In unseren Anhörungen vor dem Petitionsausschuss und den Bildungsausschüssen der CDU und der SPD haben wir mehrfach darauf hingewiesen, dass diese ortsnahe Beschulung mit den damals (aber auch mit den nachkorrigierten und heute geltenden) Mindestschülerzahlen der SEPL-VO2014 im dünn besiedelten ländlichen Raum n

Die "demografische Rendite" - der Bumerang-Effekt

Unversehens rückt unser Bildungssystem mitten in den Sommerferien durch eine neue Studie in die Schlagzeilen. Rund 1 Mio Kinder mehr als bisher geplant werden im Jahre 2025 unser Schulsystem nutzen und natürlich auch belasten. Diese Aussage wird in der neuesten Bertelsmann-Studie getroffen und auch nachvollziehbar dargestellt. Nun kommt zum Tragen, was wir seit Jahren im Zusammenhang mit der Diskussion um den Erhalt kleiner Schulen fordern. Kleine Schulen zu schließen bedeutet gleichzeitig, Schülerströme auf wenige Standorte zu fokussieren, welche bei geringfügiger Änderung der Schülerzahlen überfüllt sein, an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen werden. Aktuelle Beipiele erleben wir in Aschersleben, in Staßfurt und vielen anderen Städten. Die "demografische Rendite" .... Alleine der Ausdruck "demografische Rendite" muss am Beispiel Sachsen-Anhalts dargestellt werden: Betriebskostensenkung dank Schließung von Schulstandorten Mit fragwürdigen Mindestschüle

Situation an den Grundschulen Sachsen-Anhalts - eine Momentaufnahme

Pressemitteilung vom 06.07.2015 Seit 2012 wird in Sachsen-Anhalt zum Thema Grundschulen neben dem Thema Grundschulschließungen (als vermeintliche Personalsparmaßnahme) in erster Linie über die Versorgung mit Lehrkräften debattiert. Trotz offensichtlicher Unterversorgung erklären uns Bildungsministerium und Landespolitiker unverdrossen, diese Schwierigkeiten im Griff zu haben und es sei alles nicht so schlimm. Wir finden es tragisch und verantwortungslos, gerade zum  Thema Bildung über Jahre hinweg offensichtliche Versorgungsmängel schön zu reden. Schon längst müsste nämlich in Sachsen-Anhalt über das Thema Schulqualität gesprochen werden.  . Die aktuell erschienene Studie der Caritas zum Thema Schulabschluss mit Sachsen-Anhalt auf dem letzten Platz muss uns alle aufrütteln. Nicht die Lehrkräfte sollen hier kritisiert werden, sondern die Rahmenbedingungen, unter denen Lehrkräfte zu unterrichten haben. Zwei Themenkreise, zu denen wir sensibilisieren möchten 1. Schein und Re

Nun also offiziell: Personalentwicklungsplan 2012 war ne Katastrophe

Seit Dezember diskutiert eine gemischte Arbeitsgruppe den mutmaßlichen Lehrerbedarf bis zum Jahre 2027. Das Ergebnis überrascht nicht. Um DIE Lehrkräfte zu ersetzen, welche altersbedingt in Rente gehen, benötigt man mindestens dieselbe Anzahl Neueinstellungen. Darauf kann man auch ohne Expertenkommission kommen.... Inwiefern die neueste regionalisierte Bevölkerungsprognose angesichts der steigenden Geburtenzahlen auch belastbar und perspektivisch aussagekräftig sein wird, lassen wir hier mal außen vor. Jetzt geht es um was Anderes. Das unglaubliche Personalentwicklungskonzept aus der Aera Bullerjahn Es war von allem Anfang an umstritten. Sowohl Innenminister Stahlknecht wie auch der damalige Kultusminister Dorgerloh hatten gleich zu Beginn erklärt: "Nicht machbar". Trotzdem wurde es mit Berufung auf "Koalitionsvertrag" und "Koalitionstreue" von den beiden Regierungsparteien durch die Legislatur geboxt.  So sah das alles aus und man beachte die ma