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Es werden Posts vom Juni, 2017 angezeigt.

Wieder gehen zwei Grundschulen vom Netz - Opfer von STARKIII

Morgen geht an mindestens zwei Grundschulen in Sachsen-Anhalt nicht nur das Schuljahr zu Ende. Vielmehr werden die Schulgebäude endgültig als Bildungsstätten geschlossen. Der Grund sind nicht mangelnde Schülerzahlen, sondern der Tanz um Fördergelder, für deren Erhalt bestimmte Schülerzahlen vorgehalten werden müssen. Grundschule II, Hettstedt Die Grundschule II in Hettstedt ist eine Unesco-Projektschule. In der Abwägung, schon längst notwendige Investitionen zu tätigen, fielen die Würfel auf STARKIII-Gelder für die Grundschule V, die Novalisgrundschule. Damit die notwendigen Schülerzahlen für den Demografie-Check erreicht werden konnten, hat man sich zur Schließung der GrundschuleII am Bahnhof entschieden. Ein pädagogisch interessantes Konzept findet nun ein abruptes Ende und die meisten Schüler reisen ab nächstem Schulahr quer durch die Stadt an einer bestehenden Schule vorbei zu ihrem neuen Schulort.  Grundschule Rottmerselben Der Kampf der Eltern aus Rottmerse

"Wir wollen es wissen" - läuft !

Wir haben in den vergangenen Jahren und gerade wieder aktuell das Fern-Pingpong zwischen Bildungsministerium und betroffenen Eltern, Lehrkräften und Verbänden bis zum Abwinken erlebt. Offensichtlich berechtigte Fragen oder Kritik (mit Ausnahme des nun offensichtlichen Lehrermangels) werden mit sehr oberflächlichen Antworten wie "bedauerlicher Einzelfall", "unsere Schulen sind besser, als Sie das hier darstellen", "wir haben moderne Schulen, welche keinen Vergleich zu scheuen brauchen" usw. abgebügelt. Verbreitet werden diese Meldungen vielfach über dpa und damit wird dann die öffentliche Meinung gesteuert. Was für eine tolle Schule! Wie perfekt und modern unsere Grundschulen doch sind, wie innovativ die Konzepte und Kooperationen zwischen Lehr- und Speziallehrkräften aus der Sicht des Bildungsministeriums sind, erfährt man, wenn es darum geht, wirklich zukunftsgerichtete moderne Konzepte von freien Schulträgern, welche Antrag auf Eröffnung einer S

Erkennt ihr eure Schule?

Hier eine Beschreibung des Ist-Zustandes an öffentlichen Schulen aus der Sicht des Bildungsministeriums: Der vorgelegte Wochenplan ist im Grundschulunterricht aller Grundschulen ein gängiges Arbeitsinstrument und stellt somit keine Besonderheit dar, aus der man ein besonderes pädagogisches Interesse ableiten könnte. Ansätze wie Werkstattunterricht und ein Freigehege für Haustiere als tiergestützter pädagogischer Ansatz im Zusammenhang mit der Lebenssituation im ländlichen Raum begründen kein besonderes pädagogisches Interesse. Reformpädagogisches, inklusives Arbeiten an den Grundschulen findet sich ebenso an den öffentlichen Grundschulen des Landes. An vielen Grundschulen haben Lehrkräfte inzwischen das Montessori-Diplom erworben. Inklusion, Demokratie und Friedenserziehung sind Grundprinzipien der schulischen Arbeit aller Schulen. (Gesetzesverweis) Dies kommt nicht nur darin zum Ausdruck, dass inzwischen fast alle Grundschulen über Erfahrungen im gemeinsamen

Zeugnis 2017 (3): Pädagogische Mitarbeiter

In der gesamten Diskussion um Versorgung mit Lehrkräften, Stundenausfällen, rückt das Thema Pädagogische Mitarbeiter in den Hintergrund. Auch dieses Feld ist er sehr wichtig, denn hier fand und findet in Grundschulen ein Abbau statt, der tiefe Spuren in der vom Bildungsministerium so hoch gelobten Bildungslandschaft hinterlässt. Pädagogische Mitarbeiter:   Keine Note, da Fachbereich in Auflösung! Konzept Bildungsmnisteriums 2014 Grundlage für diese Aussage ist das “Konzept für den Einsatz von pädagogischen Mitarbeitern” des Bildungsministeriums Stand 26.04.2014. Daraus geht hervor: In den kommenden 8 Jahren gehen beinahe 50% der Pädagogischen MitarbeiterInnen in Rente. Das Berufsprofil “Pädagogische Mitarbeiter” ist ein Auslaufmodell, Nachwuchs wird nicht mehr ausgebildet. Stattdessen sollen neu MitarbeiterInnen aus verschiedenen definierten Studiengängen die Lücken füllen, wobei auch von “Leistungserbringern” gesprochen wird.   Konzept Bildungsministeriu

Zeugnis 2017 (2) Thema Kankheitsbedingter Lehrerausfall

Überall, wo Menschen arbeiten, entstehen krankheitsbedingte Absenzen, auch in unseren Schulen. Für diesen Fall greifen die Landesschulverwaltungen und Politiker auf die so genannte Vertretungsreserve zurück. Letztere kann jedoch nur aktiviert werden, wenn eine Grundausstattung von 103% in der Lehrerversorgung existiert. (Grundversorgung 100% + Vertretungsreserve). Dies die Theorie. Ausgeblendet wird offenbar, dass in einem Lehrkörper mit Durchschnittsalter 50+ deutlich mehr als die berechneten 3% des Personals erkranken. Die Realität an unseren Grundschulen im Jahre 2017: Die Unterrichtsversorgung beträgt je nach Quelle zwischen 96 und 98%.  Dies bedeutet: Nicht alle Stellen sind besetzt. Noch krasser:   In diesem Prozentwert sind die kurz- und mittelfristig erkrankten und somit nicht im Unterricht verfügbaren Lehrkräfte mit eingerechnet. Wir setzen den wirklichen Krankenstand mal eigenmächtig auf einen aus unserer Sicht tiefen Wert von  6 - 8%. Daraus resultiert eine tatsäc

Zum Ende des Schuljahres: Noten (1)

In zwei Wochen gehört das Schuljahr 2017 in Sachsen-Anhalt der Vergangenheit an. Es handelt sich dabei um das dritte Jahr in Folge, in welchem eine offensichtliche Unterrichtsversorgung mit Lehrern tiefe Spuren in der Bildungslandschaft hinterlässt, dies zum Nachteil unserer Kinder, vor allem aber auch als immer größere physische und psychische Belastung der Lehrkräfte. Verschärft wird diese Situation im kommenden Schuljahr durch den Erlass des Kultusministeriums vom Mai 2017, wonach die schülerbezogene Stundenzuweisung reduziert wird. Dies bedeutet für die Schulleiter: Weniger Lehrerstunden zur Aufrechterhaltung eines gesicherten und qualitativ guten Unterrichts. Wir haben also die Situation, dass seit Jahren von einem absehbaren Lehrermangel gesprochen wird, dem das Bildungsministerium mit statistischer Rechenakrobatik zu begegnen versucht, wissend, dass in Tat und Wahrheit Unterrichts- und Bildungsqualität abgebaut werden. Damit zeichnet sich auch für 2018 ab, dass Improvisati

Unterstützung für Volksinitiative "Den Mangel beenden - Unseren Kindern Zukunft geben"

In den kommenden Tagen und Wochen finden an den meisten Grundschulen Tage der offenen Türe, Sport- und Abschlussveranstaltungen statt. Ein Schuljahr geht zu Ende. Wie die verschiedenen Medienberichte zeigen, gibt es für viele Schulleitung, Lehrerteams, aber auch Eltern, berechtigte Fragezeichen bezüglich Unterrichtsversorgung und Gestaltung des kommenden Schuljahres - Folge einer zusammengestrichenen schülbezogenen Lehrerstundenzuweisung und eines fortschreitenden Abbaus der pädagogischen Mitarbeiter an Grundschulen.  Engagierte Eltern, Schulelternräte usw.. sollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, bei diesen Veranstaltungen gezielt Unterschriften für diese Volksinitiative zu sammeln. Ziel der Initiative ist es, die Anstellungskorridore für Lehrkräfte deutlich zu erweitern und damit überhaupt mal eine vernünftige pädagogische Grundversorgung für unsere Kinder sicher zu stellen.  Ja, wir wissen, dass damit nur eine Baustelle in der Bildungslandschaft Sachsen-Anhalts