Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom April, 2016 angezeigt.

Schulentwicklungsplanung - Wie weiter?

Die Wahlen sind durch, die neue Koalition steht, der Koalitionsvertrag ist abgesegnet. Die für uns wichtigen Ministerien haben neue Minister und Staatssekretäre, was zweifellos eine bestimmte Einarbeitungszeit erfordert und das muss respektiert werden. Allerdings ist festzuhalten, dass die Orientierungslosigkeit, die Verunsicherung in den Landkreisen und Kommunen heute so groß wie noch nie ist, was die fortschreibende Schulentwicklungsplanung und den Erhalt oder die Schließung von Grundschulstandorten im ländlichen Raum betrifft.  SEPL-VO2014 Diese Verordnung zwingt zu einer Umsetzung des Schulentwicklungsplanes, wie ihn die Landkreise 2014 beschlossen haben und fortschreiben. Bereits die damalige Reduktion auf Mindestschülerzahl 60 ist jedoch nicht überall eingearbeitet worden. Selbst wenn, laufen wieder verschiedenste Ausnahmeanträge wegen nicht erreichter Schülerzahl zur Bildung von Anfangsklassen, welche vom Landesschulamt sehr zögerlich beantwortet werden oder immer noch

Koalitionsvertrag: Grundschulen im ländlichen Raum (2): Wer A sagt....

GS Wust, nach SEPL-VO2014 zu schließen- im Schulverbund bestandsfähig Im letzten Beitrag haben wir dargestellt, dass die Lösung Schulverbund, wie sie im Koalitionsvertrag dargestellt ist, zwar diverse Zusatzfragen aufwirft, aber durchaus Potential hat, Schulen im ländlichen Raum langfristig zu stabilisieren. Diese Einschätzung erfolgt auf Basis der isolierten Betrachtung des Vorschlages, wie er im Koalitionsvertrag steht. ...muss auch B sagen Ein Blick auf die gegenwärtigen Planungsschienen der Schulnetzplanung zeigt, dass sich da verschiedene Parameter gegenseitig blockieren oder negativ beeinflussen. Der Reihe nach: SEPL-VO2014: Bildung von Anfangsklassen mit mindestens 15 (12) Schülern. Mindestschülerzahl 60 (52). Ob die Klammerzahlen für den ländlich "dünn besiedelten"Raum dauerhaft Bestand haben, ist nicht sauber geklärt. Die Standortgemeinden haben auf diesen Eckwerten ihre Schulplanung erstellt, die Landkreise fassten das alles zusammen und die S

Koalitionsvertrag: Grundschulen im ländlichen Raum 1

Seit gestern liegt der Koalitionsvertrag für die Legislatur 2016-21  vor. Zum Thema Grundschulen im ländlichen Raum wird ein Lösungsansatz "Schulverbund" präsentiert. Wir begrüßen diesen Vorstoss ausdrücklich, auch wenn dabei noch viele Fragen zu beantworten sind. Dies geschieht in einem ersten Beitrag konkret zum Thema Schulverbund und im zweiten Beitrag zum gegenwärtigen Kontext mit der SEPL-VO2014 und STARKIII. Wir vom Aktionsbündnis Grundschulen vor Ort finden, diese Fragen müssten beantwortet sein, BEVOR einem Koalitionsvertrag zugestimmt wird. Hier der Text: "..um zwei oder mehrere Grundschulen organisatorisch zusammenzufassen..." Ein wichtiger Passus für viele flächenmäßig große Einheits- und insbesondere Verbandsgemeinden. "Zwei oder mehrere" würde bedeuten, dass Grundschulen  als Aussenstellen um ein Schulzentrum mit z.B. 80 -100 Schülern bestandsfähig sind. ".. Grundschulverbünde mit zwei bestehenden Grundschulen sollen in

ZdlR(11): Tourismus im ländlichen Raum

Wir haben in den vorangegangenen Beiträgen dargelegt, dass viele Faktoren Einfluss darauf haben, wie sich ländliche Räume entwickeln können. Dabei hatten wir den Fokus besonders auf den Ortsteilen, den Orten also, welche bis 2010 eigenständige Gemeinden waren. Ähnlich wie beim Thema Grundschulnetz verhält es sich mit der Entwicklung oder dem Ausbau von Tourismuskonzepten. Das schönste Papier ist wertlos und nicht umsetzbar, wenn wichtige Rahmenbedingungen nicht erfüllt sind, oder sich verändern. Das Problem dabei: Oft ist der Auslöser eine Einzemassnahme, in ihrer gesamtwirtschaftlichen Auswirkung nicht geprüft, welche dann eine Kettenreaktion auslöst. Fallbeispiel Wippertal/Ostharz

ZdlR(10) ÖPNV im ländlichen Raum

Der ÖPNV im ländlichen Raum wird durch die Landkreise organisiert und durch Gelder des Landes und des Bundes mitgetragen. Im Grunde genommen soll damit die Mobilität der Bevölkerung auch ohne Nutzung von Privatfahrzeugen sicher gestellt werden. Ein Blick auf die Fahrpläne und die Jahreszeiten (auch Schulferien) zeigt, dass man in den meisten ländlichen Regionen weit von diesem Ziel entfernt ist. Dazu einige Stichworte:

ZdlR(9): Daseinsvorsorge im ländlichen Raum

In diesem Beitrag geht es um 6 wesentliche Punkte, welche kurz erläutert und teilweise hinterfragt werden. Sie sind mehr oder weniger gleichwertige Bestandteile für das, was wir lebenswerten ländlichen Raum nennen. Der Fokus liegt nun nicht auf Grund- und Mittelzentren, sondern auf den Ortsteilen . Sie stellen bisher in einem gewissen Sinne das wirtschaftliche Rückgrat für die Grund- und Oberzentren dar. Brechen diese Ortsteile weg, hat dies fatale Folgen für die Grund- und Mittelzentren. Arbeitsplätze: 

ZdlR(8): Ortsnahe Bildung und Betreuung als Wirtschaftsfaktor

Grundschule Laterns, Schule und Dorfzentrum Keine Angst, wir beten hier die Schullitanei nicht mehr herunter. Das haben wir in den letzten drei Jahren zur Genüge vorwärts und rückwärts getan. Wir konzentrieren uns nur noch auf die Wirkung von Schulen und Kitas auf ihre Standortgemeinden. Dazu stellen wir uns vor, Sachsen-Anhalt führe das Schulgesetz des Freistaates Sachsen ein und stütze Landschulen mit einer Mindestschülerzahl von bis zu 30 Schülern, indem jahrgangsdurchmischte Klassenbildung erlaubt wird. Was passiert? Statt einer STARKIII-Schule an einem Standort drei Grundschulstandorte:

ZdlR(7): Arbeitsplätze im ländlichen Raum

Pansfelde im Ostharz In diesem Beitrag beschränken wir uns auf stichwortartige Aufzählung von Gedanken und Vorschlägen, welche die Bedeutung von Arbeitsplätzen in verschiedenster Form im ländlichen Raum aufzeigen sollen. Stichwortartig deswegeen, weil in den Folgekapiteln bestimmte Themen konkretisiert und Modelle dargestellt werden. Möglichkeiten des Landes:

ZdlR(6): Förderkulisse des Landes - Alternativen

EU und Bund stellen strukturschwachen Regionen und Bundesländern über verschiedenste Fonds beträchtliche Gelder zur Verfügung. Ziel ist es, die wirtschaftliche und strukturellen Lage zu verbessern, Arbeitsplätze zu schaffen oder zu sichern und somit Defizite zwischen den Regionen und Bundesländern abzubauen. Wie die Mittel letztlich eingesetzt werden ist das Ergebnis von recht komplizierten Verhandlungen zwischen den Bundesländern und der EU. Die EU selbst lässt diesbezüglich sehr viel Spielraum, wie der Umgang anderen Bundesländer mit diesen Fonds zeigt. Blenden wir zurück ins Jahr 2008.

ZdlR(5): Kommunalfinanzierung - Kommunalhoheit und eine neue Position der Ortsteile.

Roseburg/Gernrode Zum Thema Kommunalverwaltung wurde bereits viel geschrieben, eine offensichtliche und nicht zu übersehende Groß-Baustelle. Man sollte dazu auch die Situation der Landkreise einbeziehen, denn sie ist eng verknüpft mit der Befindlichkeit der Kommunen. Ein großer Teil des Kreishaushaltes wird aus den Kreisumlagen durch die Kommunen generiert. Dies führt zur absurden Situation, dass eine Stadt wie Aschersleben rund 11 Mio € Schlüsselzuweisung vom Lande kriegt und diese Mittel zu 95% gleich als Kreisumlage an den Landkreis zu bezahlen hat.  Die Folgen sind fatal, eindrücklich dargestellt

ZdlR(4): "Immer größer" führt im ländlichen Raum zu "immer schlechter".

Bildunterschrift hinzufügen Stellen wir uns vor: Das Bundesumweltsministerium erläßt eine Verordnung, wonach in Kleingartenanlagen sämtliche Regentonnen zu entfernen und durch eine zentrales Regenwasserbecken mit einem Fassungsvermögen von 20 000 Liter Meteor-Wasser zu ersetzen sind. Innerhalb Monatsfrist stehen 50 000 Kleingärtner in Berlin vor dem Bundestag, um gegen diesen Blödsinn zu protestieren, dessen einziger Sinn darin bestehen kann, dass irgendwelche Hersteller von Großregentonnen zu einem lukrativen Zusatzgeschäft kommen. Groß ist in diesem Falle nicht besser, sondern verursacht weite Wege, schmerzende Rücken und hohe Kosten für die Kleingärtner. Der kreiseigene Abfallbetrieb teilt mit, das auf Grund einer Neuausrichtung der Fahrzeugflotte

ZdLR(3): Demografiegläubigkeit - Wie lange noch?

Zwei Elemente haben die Strukturdiskussion im ländlichen Raume während der letzten Jahre geprägt: 5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose aus dem Jahre 2008/2025 (mit Zahlenmaterial von 2006/07) und Projektionen bis 2035. Deubel-Gutachten mit Auslotung von Sparpotentialen in Sachsen-Anhalt im Vergleich zu anderen Bundesländern Einen weiteren Einfluss hatte die absehbare Kürzung von Subventionierung durch Bund und EU, wobei die Zukunft nicht so schwarz ausschaut, wie sie 2010 dargestellt wurde. In seinem Strategiepapier 2020+ aus dem Jahre 2011  erklärt Jens Bullerjahn, Finanzminister seit 2006, mit welchen Prioritäten Sachsen-Anhalt umgestaltet werden soll:

ZdLR (2): Grundversorgung des ländlichen Raumes? - "Können wir uns nicht leisten!"

Dorfleben Während der vergangenen Jahre haben wir vom Aktionsbündnis Grundschulen vor Ort  in Diskussionen mit Landespolitikern diese Aussage mehrfach gehört. Damit versuchte man zu erklären, dass angesichts des "Spardruckes" und der "demografischen Entwicklung" eine Konzentration auf Wesentliches und Zukunftsfähiges nötig sei und man Prioritäten setzen müsse. Diese Form der Agumentation hat etwas Befremdliches an sich: Wer definiert denn eigentlich, was wesentlich und zukunftsfähig ist und welches sind die Kriterien? Wo entwickelt dieser Spardruck seine Wirkung? In den Städten, der Landesverwaltung oder im ländlichen Raum? Die Antwort wird oben gegeben. Das Sparpotential scheint im ländlichen Raum zu liegen. Neben den verschiedenen Verwaltungsreformen der letzten 10 Jahre waren es vor allem die Kommunalgebietsreform und die neue Schulnetzplanung mit SEPL-VO2014, welche hier tiefe Spuren hinterlassen haben.  Woraus besteht denn eigentlich der ländlic

Zukunft des ländlichen Raumes ZdlR (1): Einleitung

Elbfähre Räbel/Werben Nach den Landtagswahlen haben sich dieses Wochenende CDU/SPD/Grüne zu konkreten Koalitionsverhandlungen durchgerungen. Nach drei Jahren intensivem bürgerlichem Engagement um den Erhalt der Grundschulen und KITAS im ländlichen Raum erlauben wir uns vom Aktionsbündnis Grundschulen vor Ort, in dieser Phase laut über die Zukunft des ländlichen Raumes nachzudenken. Diese Überlegungen müssen auch für die Politiker von Ober- und Mittelzentren von Belang sein, denn letztlich hängt ihre Zukunft genau von diesem ländlichen Raume ab.