Direkt zum Hauptbereich

Aufs Maul schauen - und widersprechen!

Die verbleibenden 5 Wochen bis zur Landtagsawahl werden geprägt sein durch eine generelle Mobilisierung auf Landesebene gegen die AfD. Daneben finden sich lokale und regionale Anlässe, zu welchen die Kandidaten der verschiedenen Wahlkreise geladen sind. Hier wird dann wiedergegeben, was wir in den Wahlprogrammen der Parteien finden. Zum Thema Grundschulen:

Grundschulrettungen - unrealistisch  -  widerlegen!


Die CDU behauptet - mit Grundschulverbänden Grundschulen im ländlichen Raume retten zu wollen.
Funktioniert nicht, weil:
  • Nach gegenwärtiger SEPL-VO2014 betragen die Mindestschülerzahlen 60. 
  • Mindestschülerzahlen zur Bildung von Anfangsklassen beträgt 15.
Damit ist der Schließungshebel definiert, Schulverbund hin oder her. Bestandssichere Grundschulen nach SEPL-VO2014 brauchen keinen Schulverbund. Falls doch: Auch MIT Schulverbund sind die einzelnen Standorte bei Unterschreitung der Mindestschülerzahlen /Anfangsklassen zu schließen.
  • STARKIII führt dazu, dass selbst bestandssichere Grundschulen des ländlichen Raumes in der 15-Jahresplanung als zu schließen bezeichnet werden, um den geförderten Schulstandort über der Mindestschülerzahl 100 zu halten.
Schulschließungen in großer Anzahl ( 2 Schließungen/Förderobjekt!) im ländlichen Raum sind bereits in den Demografie-Checks für STARKIII programmiert und der Schulverbund hat hierauf überhaupt keine Einflussmöglichkeit, da objektbezogen saniert wird.

Die SPD fabuliert:
  • Gerade im ländlichen Raum lohnt es sich daher, langfristig das Modell des „Campus Schule“ zu etablieren. Dort sollen sich verschiedene Angebote – auch von Vereinen – konzentrieren und die Schule so zum zentralen und lebendigen Ort machen.
Campus-Schule beschreibt eigentlich das Zusammenwirken von verschiedenen Schulstufen (Grundschule, Sekundarschule, Gymnasien) in verschiedenen Arbeitsformen und Projekten. Wie das im ländlichen Raum, wo keine Sekundarschulen und vor allem keine Gymnasien bestehen, funktionieren soll, ist unklar. Derzeit völliges Phantasiekonstrukt für den ländlichen Raum - nicht belastbar. Im ländlichen Raum von Campus-Schulen zu sprechen und Grundschulen zu meinen ist ein Luftballon. 
Das Aktionsbündnis Grundschulen vor Ort hat 2013 auf die Synergien ortsnaher Beschulung, enge Zusammenarbeit Gewerbe, Vereine, Berufsfachleute  verwiesen und in der Beantwortung der Petition wurde genau das kritisiert. Damit werde keine Qualität hergestellt. Also was nun? 
Mag sein, dass die SPD  mittlere Mittelzentren als ländlichen Raum definiert. Sie liefert aber keine Antworten zur Zukunft der über 160 Grundschulen mit weniger als 100 Schülern, welche im Laufe der kommenden zehn Jahre unter die Mindestschülerzahlen fallen werden, also "fusioniert" werden müssen.

Zitat Wahlprogramm SPD:
  • Die festgelegten Mindestgrößen für allgemeinbildende Schulen werden beibehalten. Für die Schulnetzplanung streben wir daher einen längerfristigen Planungshorizont an.
Damit ist eigentlich die SPD-Linie geklärt. Schulschließungen ohne Ende, an der Demografie-Kurve ablesbar.

Das ist im ländlichen Raume nicht machbar. Die Vorgabe ist nicht zu halten, es sei denn, man führt Umsiedlungsaktionen im ländlichen Raume durch.  Definition ländlicher Raum: Kleiner als Mittelzentrum.

Mit dieser Argumentation seid ihr in Diskussionen UND Ausschuss- oder Stadtratssitzungen auf der sicheren Seite.

Engagiert euch in den Regionalforen:

Engagiert euch mit diesem und anderen, euch wichtig erscheinenden Themen, in den derzeit stattfindenden Regionalforen der Landeszentrale für politische Bildung. Meldet euch an, damit die Moderatoren und Veranstalter entsprechend planen können.

8. Februar Halberstadt  Ernst Romoser vom Bündnis ist dabei
9.Februar Sangerhausen, Walter Helbling vom Bündnis ist dabei
11. Februar Naumburg
15. Februar Salzwedel
16. Februar Stendal

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sprechen wir mal "von Schule" - Klassenzimmer: Wartsaal oder "die zweite Lehrkraft" ?

Wir befassen uns heute mit  den Räumen in welchen Kinder und Jugendliche im Alter von 6 - 16  mehr als die Hälfte ihres Lebens verbringen. Es sind zwei Punkte, welche im Vordergrund stehen: Nutzung des Raumes  und Möblierung. Der Titel deutet es schon an, hier geht es um die Nutzung. Das Bild links zeigt ein Klassenzimmer um 1900 herum.   Der dazugehörige Beitrag ist sehr lesenswert. Schule um 1900 eben. "Und auch aus diesen Jungs und Mädchen ist was geworden", höre ich bereits. Ja, das ist so. Das Bild rechts oben und die Bilder dieses Abschnittes zeigen Klassenzimmer von heute. In den meisten Grundschulen sehen wir nach wie vor die klassische Bestuhlung und sie besagt etwas: Gängigste Unterrichtsmethodik ist Frontalunterricht. Dies wiederum bedeutet für die Schüler: Viel sitzen, viel zuhören, wenig Eigenaktivität und Bewegung. Ja, es gibt auch andere Klassenraumbestuhlungen, sie sind lobend zu erwähnen, denn sie machen auf den ersten Blick klar, dass Unterric

Schülerbeförderung: 75 Minuten für 7-Jährige ! Wo bleibt eigentlich das Jugendamt?

Das Thema Schulschließungen produziert auf einer anderen Ebene Probleme, welche das Kultusministerium kaum und das Finanzministerium offenbar schon gar nicht interessieren. Es geht dabei einerseits um entstehende Kosten für den Schülertransport und zugleich um die Frage: Wo liegt die Grenze der Zumutbarkeit von Schülertransporten für Grundschüler? Dazu hat man in den letzten Tagen mehr erfahren: Kosten der Schülertransporte: Dazu Infos aus dem Kreise Jessen. Die Transportkosten stiegen von 4,26 Mio € im Jahre 2008 auf 5,45 Mio im Jahre 2011. Die durchschnittliche Kilometerleistung für einen Weg/Schüler betrug 15,61 Kilometer (2011) und wird mit den begonnenen Schulschließungen massiv zunehmen. ( Quelle MZ ) Diese Millionen scheinen irgendwo vom Himmel zu regnen und das Haushaltsbudget des Landes Sachsen-Anhalts nicht zu belasten. Hier spricht man nämlich nur vom enormen Sparpotential, ohne genauere Zahlen zu nennen. 75 Minuten von Tür zu Tür Zumindest der Landkreis Mansfeld S

Die Rechte unserer Kinder (1)

http://www.jugenddelegierte.de Nachdem wir inzwischen bis zum Gehtnichtmehr dargestellt haben, dass die Schwerpunkte der gegenwärtigen Planungen des Finanz- und Kultusministeriums ausschließlich finanzielle und personelle Gründe haben, möchten wir in diesem und den folgenden drei Beiträgen die Kinder in den Fokus stellen  Sie sind es, welche am Unmittelbarsten betroffen sind und - das behaupten wir jetzt - entsprechend Schaden nehmen oder benachteiligt werden Die Uno-Kinderrechts-Konvention von 1989  legt die Kinderrechte in 10 Punkten fest:  Drei davon möchten wir in diesem Zusammenhang herausgreifen: das Recht auf Gesundheit das Recht auf Bildung das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung 1. Recht auf Gesundheit Dazu eine Wegleitung zum Schlafbedarf von 6-11-Jährigen Für 5-6-Jährige beträgt dieser 11,5 Stunden, 7-11-Jährige liegt der Wer bei 11 Stunden. Daraus ergibt sich ein handfestes Problem für Eltern, deren Kinder bereits um 05:30 aus den Federn müssen, u