Der
CDU ging's in den vergangenen Tagen wie Ikarus. Das eigene Modell für
eine Schulorganisation stieg schnell auf, füllte Zeitungsraum und
zerplatzte dann ganz schnell in der Hitze der Koalitionskritik.
Peinlich
ist, dass die stärkste Partei in Sachsen-Anhalt sich nicht traut,
die offensichtlichen Probleme, die sich aus massenhafter
Schulschließung ergeben, mit ihrem Koaltionspartner auch nur
angemessen zu thematisieren.
Hinter
verschlossenen Türen der Vorstandsklausur wurde das beerdigt, was
die eigenen kommunalen Würdenträger auf's Tapet gebracht hatten.
Nämlich Teile einer seit Jahrzehnten in vielen europäischen Ländern
erprobten Schulorganisation. Das an sich reicht nicht aus, um mit den
aus Schulentwicklungsplanungsverordnung (SEPl-VO 2014) und Stark III
zwangsläufig sich ergebenden Gewinner- (=Stark III-investierte) und
Verlierer-Standorten
in Sachsen-Anhalt angemessen umzugehen. Geschweige denn: um eine
sinnvolle Schulentwicklungsplanung im ländlichen Raum mit
wohnortnaher Beschulung zu realisieren.
Dafür
benötigt man z.B. mehr jahrgangsübergreifende Beschulung, eine
angemessene Lehrerausstattung und mehr Kompetenz für die Bildung auf
der Ebene der Schulträger. Aber wenn jetzt selbst die Idee der
Schulverbünde beerdigt oder auf den St. Nimmerleinstag verschoben
wird, dann macht sich die CDU endgültig unglaubwürdig vor ihren
Wählern. Denn diese hatten
von ihr das erwartet, was im Wahlprogramm steht und im
Koalitionsvertrag Bestätigung fand: den weitgehenden Erhalt des
Schulnetzes. Erhalten haben die Wähler ein Abwicklungsprogramm für
den ländlichen Raum.
Koalitionsvertrag
und Wahlversprechen 2011 gebrochen!!!
Denn
für die SPD-Minister Dorgerloh und Bullerjahn sind Schulstandorte
mit weniger als 100 Schülern entgegen allen Wahlversprechungen nicht
„demografiefest“ und verdienen keine Unterstützung bei der
Sanierung. Das Land hat aber über 200 Schulen mit weniger als 100
Schülern. Erst wenn man diese Zahl realisiert, dann weiß man, was
in diesem Lande passiert, wenn die große Koalition so weitermacht.
Es werden bereits jetzt in zwei Schritten (2014/15 und 2017/18)
massenhaft Schulen geschlossen.
Zerschlägt
man mit den kleinen Grundschulen die zentralen Haltefaktoren für
junge Familien, dann führt man nicht nur die eigene KiFöG-Reform ad
absurdum, sondern sorgt mittel- und langfristig dafür, dass noch
mehr Menschen abwandern, dem Land also als Fachkräfte fehlen werden.
Nötig
ist ein sofortiger Stopp der Umsetzung von SEPL-VO2014. Nur so lässt
sich dieser außer Kontrolle geratene Zug
stoppen. Schulschließungsmoratorium jetzt.
Ab heute Dienstag 15 Uhr: Bildersturm
Ab heute Dienstag 15 Uhr: Bildersturm
Aktionsbündnis
Grundschulen vor Ort Sachsen-Anhalt.
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