Direkt zum Hauptbereich

Regionale Sonderlösungen als Risiko - Kurzsichtig gedacht!!!!

Wer die Diskussionen Schulentwicklungsplanung in den letzten Monaten etwas verfolgt hat, konnte feststellen, dass praktisch bei allen Gemeinden dasselbe Muster ablief:
  • "aber doch nicht unsere Schule! Wir kämpfen auf kommunaler Ebene!" Nachdem dann klar war, dass kommunal Mehrheiten gegen den gefährdeten Schulstandort aufgebaut waren, Flucht in Sonderlösungen, Ausnahmebewilligungen, Außenstellen usw. usw. Falls es eine Gemeinde gibt, welche mit ihrem Anliegen für eine Ausnahmebewilligung dauerhaft durchgedrungen ist, bitten wir dringendst darum, sich bei uns zu melden ......
  • Folge war, dass als Erstes in den Kommunen  die Einsicht einkehrte: Wir müssen gemeinsam gegen diese Verordnung angehen. So lange sie besteht, werden wir nur gegeneinander ausgespielt. Letztlich wird jedoch die Verordnung umgesetzt. Deswegen gemeinsam!!!
Risiko Regionen ! Reibt euch nicht gegenseitig auf!!!
Dasselbe Spiel geht nun auf einer anderen Ebene weiter. Erinnern wir uns an die Resolutionen aus Wittenberg, Burgenlandkreis, Mansfeld-Südharz. Hier fordert man die Rücknahme der Mindestschülerzahlen von 80 auf 60. Obwohl diese Beschlüsse bereits seit Monaten in Magdeburg liegen, gibt es darauf keine Antwort. 
Wo sich früher die Ortsteile gestritten haben, tricksen sich nun die Landkreise gegenseitig aus. Was für den Burgenlandkreis mit 60 funktionieren könnte, bedeutet für Stendal oder den Landkreis Harz im ländlichen Bereich das Todesurteil. Sie laufen nämlich mit kleineren Schulen, begründet in der dünneren Besiedlung.
Dasselbe gilt für die Definition dünn besiedelt oder normal besiedelt. Ja!!! Natürlich kann man sich in Wanzleben fragen, weshalb die Region als normal besiedelt gilt, während Oschersleben unter dünn besiedelt läuft.
Viel problematischer ist jedoch die Tatsache, dass beispielsweise der Landkreis Harz als normal besiedelt gilt. Dies dank einiger Städte, während die Region extrem dünn besiedelt ist. Auch hier gilt die Mindestschülerzahl 80.

Fazit : Ausnahmeregelung über Ausnahmeregelung. Genau das will aber das Kultusministerium nicht! Aber man kann ja Ausnahmeregelungen andeuten, um die Kritik zu ersticken!

Resolutionsverfasser in den Landkreisen haben zu kurz gedacht!!!!
Diese Resolutionen sind Flickwerk!  Gehen wir mal vom Undenkbaren aus: Das Kultusministerium gibt nach. Nur noch 60, nicht mehr 80. Das bedeutet doch, dass die Schulplanung neu aufgegleist werden muss, nicht wahr? Wer wird das machen? Demokratisch gedacht, würde man von vorn beginnen, aber wieder mit dem untauglichen Gefährt, Jahrgangsklassen-Richtwerte-Keine Außenstellen usw. Wir prügeln hier den Esel und meinen eigentlich den Besitzer... Und alle in Magdeburg kugeln sich vor Lachen, denn:

Wie bitte gedenken die Verfasser der verschiedenen Resolutionen, künftig ihre Schulen zu sanieren? Um derzeit in den Genuss von Fördergeldern zu kommen, müssen sie Bestandsfähigkeit bis 2030 ausweisen und diese ist mit Schülerzahlen definiert: Mindestens 100 Schüler bis 2019!!! Der Staatssekretärt muss es ja wohl wissen!

Man hat also übersehen, dass die wirklich relevanten Planungswerte nicht in SEPL-VO2014, sondern in STARKIII festgezurrt sind.   Daran richtet sich doch die gesamte Grundschulplanung aus und soll auf 15 Jahre festgeschrieben werden!! 

DAS ist der Grund, weshalb wir das Schließungsmoratorium fordern! Wir verhandeln nicht über SEPL-VO2014, diese Verordnung ist undiskutabel. Sie muss weg! Mit einem Moratorium kann STARKIII nicht wirksam werden, auch hier also Denkpause und zwingend notwendige Korrekturen. Dies wiederum führt dazu, dass kleine Schulen plötzlich förderfähig werden, denn der imaginäre Wert 100 ist ein Produkt des Kultus- und Finanzministeriums und nicht der EU!!! Man könnte durchaus Schulen, welche im Jahre 2030 voraussichtlich lediglich 50 Schüler haben, als förderfähig bezeichnen!!!! Das wäre dann Stützung des ländlichen Raumes und nicht Abwicklung der Landregionen!



Sachsen-Anhalt wird buntWer jetzt nicht aufsteht, bleibt auf der Strecke...  Weitere Infos!!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sprechen wir mal "von Schule" - Klassenzimmer: Wartsaal oder "die zweite Lehrkraft" ?

Wir befassen uns heute mit  den Räumen in welchen Kinder und Jugendliche im Alter von 6 - 16  mehr als die Hälfte ihres Lebens verbringen. Es sind zwei Punkte, welche im Vordergrund stehen: Nutzung des Raumes  und Möblierung. Der Titel deutet es schon an, hier geht es um die Nutzung. Das Bild links zeigt ein Klassenzimmer um 1900 herum.   Der dazugehörige Beitrag ist sehr lesenswert. Schule um 1900 eben. "Und auch aus diesen Jungs und Mädchen ist was geworden", höre ich bereits. Ja, das ist so. Das Bild rechts oben und die Bilder dieses Abschnittes zeigen Klassenzimmer von heute. In den meisten Grundschulen sehen wir nach wie vor die klassische Bestuhlung und sie besagt etwas: Gängigste Unterrichtsmethodik ist Frontalunterricht. Dies wiederum bedeutet für die Schüler: Viel sitzen, viel zuhören, wenig Eigenaktivität und Bewegung. Ja, es gibt auch andere Klassenraumbestuhlungen, sie sind lobend zu erwähnen, denn sie machen auf den ersten Blick klar, dass Unterric

Schülerbeförderung: 75 Minuten für 7-Jährige ! Wo bleibt eigentlich das Jugendamt?

Das Thema Schulschließungen produziert auf einer anderen Ebene Probleme, welche das Kultusministerium kaum und das Finanzministerium offenbar schon gar nicht interessieren. Es geht dabei einerseits um entstehende Kosten für den Schülertransport und zugleich um die Frage: Wo liegt die Grenze der Zumutbarkeit von Schülertransporten für Grundschüler? Dazu hat man in den letzten Tagen mehr erfahren: Kosten der Schülertransporte: Dazu Infos aus dem Kreise Jessen. Die Transportkosten stiegen von 4,26 Mio € im Jahre 2008 auf 5,45 Mio im Jahre 2011. Die durchschnittliche Kilometerleistung für einen Weg/Schüler betrug 15,61 Kilometer (2011) und wird mit den begonnenen Schulschließungen massiv zunehmen. ( Quelle MZ ) Diese Millionen scheinen irgendwo vom Himmel zu regnen und das Haushaltsbudget des Landes Sachsen-Anhalts nicht zu belasten. Hier spricht man nämlich nur vom enormen Sparpotential, ohne genauere Zahlen zu nennen. 75 Minuten von Tür zu Tür Zumindest der Landkreis Mansfeld S

Die Rechte unserer Kinder (1)

http://www.jugenddelegierte.de Nachdem wir inzwischen bis zum Gehtnichtmehr dargestellt haben, dass die Schwerpunkte der gegenwärtigen Planungen des Finanz- und Kultusministeriums ausschließlich finanzielle und personelle Gründe haben, möchten wir in diesem und den folgenden drei Beiträgen die Kinder in den Fokus stellen  Sie sind es, welche am Unmittelbarsten betroffen sind und - das behaupten wir jetzt - entsprechend Schaden nehmen oder benachteiligt werden Die Uno-Kinderrechts-Konvention von 1989  legt die Kinderrechte in 10 Punkten fest:  Drei davon möchten wir in diesem Zusammenhang herausgreifen: das Recht auf Gesundheit das Recht auf Bildung das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung 1. Recht auf Gesundheit Dazu eine Wegleitung zum Schlafbedarf von 6-11-Jährigen Für 5-6-Jährige beträgt dieser 11,5 Stunden, 7-11-Jährige liegt der Wer bei 11 Stunden. Daraus ergibt sich ein handfestes Problem für Eltern, deren Kinder bereits um 05:30 aus den Federn müssen, u