Direkt zum Hauptbereich

Unsere Dörfer bestimmen die Zukunft Sachsen-Anhalts

Betrachten wir alle Prognosen bezüglich der Entwicklung Sachsen-Anhalts für die kommenden 20-30 Jahre, dann erfährt man, dass eine solche in den Oberzentren Magdeburg-Halle und vielleicht noch Dessau-Rosslau-Bitterfeld stattfinden wird. Der Rest scheint planungsmässig und bevölkerungsspezifisch uninteressant, dort ist Rückbau angesagt.


Wo gibt es ein vergleichbares Szenario bitte?
Nun muss mal ganz deutlich nachgefragt werden: Wo finden wir eine parallele Planungssitution, in welcher der ländliche Raum im grossen Stile zurückgebaut und der Fokus der Zukunft auf maximal 3 Oberzentren , zwei davon mit Universitätssegment gelegt werden? Wo wurde das schon gemacht und welches sind die Ergebnisse nach 15 oder 20 Jahren?

Wirtschaftliches Rückgrat sind die Dörfer
Schon längst ist doch sichtbar, dass Aufwand und Ertrag, so genannte Grossindustrien in Sachsen-Anhalt anzusiedeln, von ganz wenigen Beispielen abgesehen, riesige Verlustgeschäfte waren, sind und bleiben. Mit einem Bruchteil dieser Gelder kann man man dörfliche Infrastrukturen und Inititativen viel nachhaltiger und effizienter fördern, was sich an den vielen kleinen regionalen und örtlichen Unternehmen zeigt, welche vielfach ohne große Zuwendungen und Steuerleichterungen seit Jahren ihren Weg erfolgreich gehen.

Kleinvieh macht auch Mist
Gern zitiert, in der Umsetzung offenbar unbeliebt, da administrativ etwas aufwändiger und weniger spektakulär. Genau so, wie derzeit diese Stark III- Programme gepusht werden, könnte man als Alternativen Projekte zur Förderung und Stärkung der kleindörflichen Infrastruktur lancieren und in Form von groß angelegten Kampagnen in den Dörfern beliebt machen. Wenn nun von Mist gesprochen wird, dann sind da harte Euros gemeint, denn: 
Gibt es Zahlen, was es den Staat bisher gekostet hat, in Sachsen-Anhalt rund 22 000 Arbeitsplätze in der Solarindustrie zu schaffen? Gibt es Zahlen zum Investment inkl. Steuerbefreiung und Sondergenehmigungen? Gibt es Zahlen zu den Einnahmen aus dieser Branche, welche in die Staatskasse fließen? Gibt es Zahlen zu den Verkaufspreisen insolventer und zuvor mit Staatsgeldern geförderten Industriebetrieben, welche nun von chinesischen Investoren übernommen wurden? Was hat der Staat gelöst oder wieder investieren müssen?

..und nun fragt sich: 1/10 der Summen, welche in die Förderung von Grossprojekten im Lande investiert oder subventioniert wurden in ländliche Kleininfrastrukturen gesteckt? - was wäre das Resultat heute??

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sprechen wir mal "von Schule" - Klassenzimmer: Wartsaal oder "die zweite Lehrkraft" ?

Wir befassen uns heute mit  den Räumen in welchen Kinder und Jugendliche im Alter von 6 - 16  mehr als die Hälfte ihres Lebens verbringen. Es sind zwei Punkte, welche im Vordergrund stehen: Nutzung des Raumes  und Möblierung. Der Titel deutet es schon an, hier geht es um die Nutzung. Das Bild links zeigt ein Klassenzimmer um 1900 herum.   Der dazugehörige Beitrag ist sehr lesenswert. Schule um 1900 eben. "Und auch aus diesen Jungs und Mädchen ist was geworden", höre ich bereits. Ja, das ist so. Das Bild rechts oben und die Bilder dieses Abschnittes zeigen Klassenzimmer von heute. In den meisten Grundschulen sehen wir nach wie vor die klassische Bestuhlung und sie besagt etwas: Gängigste Unterrichtsmethodik ist Frontalunterricht. Dies wiederum bedeutet für die Schüler: Viel sitzen, viel zuhören, wenig Eigenaktivität und Bewegung. Ja, es gibt auch andere Klassenraumbestuhlungen, sie sind lobend zu erwähnen, denn sie machen auf den ersten Blick klar, dass Unterric

Schülerbeförderung: 75 Minuten für 7-Jährige ! Wo bleibt eigentlich das Jugendamt?

Das Thema Schulschließungen produziert auf einer anderen Ebene Probleme, welche das Kultusministerium kaum und das Finanzministerium offenbar schon gar nicht interessieren. Es geht dabei einerseits um entstehende Kosten für den Schülertransport und zugleich um die Frage: Wo liegt die Grenze der Zumutbarkeit von Schülertransporten für Grundschüler? Dazu hat man in den letzten Tagen mehr erfahren: Kosten der Schülertransporte: Dazu Infos aus dem Kreise Jessen. Die Transportkosten stiegen von 4,26 Mio € im Jahre 2008 auf 5,45 Mio im Jahre 2011. Die durchschnittliche Kilometerleistung für einen Weg/Schüler betrug 15,61 Kilometer (2011) und wird mit den begonnenen Schulschließungen massiv zunehmen. ( Quelle MZ ) Diese Millionen scheinen irgendwo vom Himmel zu regnen und das Haushaltsbudget des Landes Sachsen-Anhalts nicht zu belasten. Hier spricht man nämlich nur vom enormen Sparpotential, ohne genauere Zahlen zu nennen. 75 Minuten von Tür zu Tür Zumindest der Landkreis Mansfeld S

Die Rechte unserer Kinder (1)

http://www.jugenddelegierte.de Nachdem wir inzwischen bis zum Gehtnichtmehr dargestellt haben, dass die Schwerpunkte der gegenwärtigen Planungen des Finanz- und Kultusministeriums ausschließlich finanzielle und personelle Gründe haben, möchten wir in diesem und den folgenden drei Beiträgen die Kinder in den Fokus stellen  Sie sind es, welche am Unmittelbarsten betroffen sind und - das behaupten wir jetzt - entsprechend Schaden nehmen oder benachteiligt werden Die Uno-Kinderrechts-Konvention von 1989  legt die Kinderrechte in 10 Punkten fest:  Drei davon möchten wir in diesem Zusammenhang herausgreifen: das Recht auf Gesundheit das Recht auf Bildung das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung 1. Recht auf Gesundheit Dazu eine Wegleitung zum Schlafbedarf von 6-11-Jährigen Für 5-6-Jährige beträgt dieser 11,5 Stunden, 7-11-Jährige liegt der Wer bei 11 Stunden. Daraus ergibt sich ein handfestes Problem für Eltern, deren Kinder bereits um 05:30 aus den Federn müssen, u